Zensus-Daten zeigen, wie groß die durchschnittliche Wohnfläche in Ihrer Gemeinde ist

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Neue Erhebungen für alle Gemeinden Deutschlands zeigen, auf wie vielen Quadratmetern die Menschen leben. Erfahren Sie, ob sie über dem Durchschnitt liegen.

Berlin – Erstmals seit über zehn Jahren ist ein neuer deutscher Zensus erschienen – und der gibt eine ganze Reihe spannender Einblicke in die Bevölkerungs-, Mieten- und Wohnentwicklung des Landes. Im „Zensus 2022“ werden umfangreiche amtliche Daten erhoben, unter anderem zur durchschnittlichen Wohnfläche in deutschen Landkreisen, Städten und sogar auf Gemeindeebene. Auf den meisten Quadratmetern wohnen aber nicht etwa die Menschen in besonders reichen Orten. Ein 21-Seelen-Ort an der luxemburgischen Grenze steht auf Rang eins.

Landkreise in Bayern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz mit meister Wohnfläche

Beim Blick auf die Karte der durchschnittlichen Quadratmeter, auf denen die Menschen pro Landkreis leben, sind deutliche Unterschiede zwischen Regionen erkennbar. Besonders in Bayern und Niedersachsen sind viele Landkreise dunkel eingefärbt. So beträgt die durchschnittliche Wohnfläche im bayerischen Straubing-Bogen etwa 129 Quadratmeter. Nur knapp darunter liegt der niedersächsische Landkreis Cloppenburg mit durchschnittlichen 128 Quadratmetern. Aber auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gibt es laut Zensus oft sehr viel Wohnfläche, in Kaiserslautern zum Beispiel ebenfalls 128.

Deutlich weniger, teilweise fast nur halb so viel Wohnfläche, gibt es unter anderem in den Städten wie Gelsenkirchen (77 Quadratmeter), Düsseldorf (78), Dresden (71) und Halle (Saale) (70). In den deutschen Metropolen sind die Durchschnittsflächen auf ähnlichem Niveau. In Berlin beträgt die Wohnfläche im Mittel 73 Quadratmeter, ebenso in München. Frankfurt liegt bei 74 Quadratmetern, Köln bei 78.

Auf dem Land ist die Wohnfläche groß, in den Städten sieht es eng aus

Erklären lassen dürften sich die sehr unterschiedlichen Werte durch die Definition des Begriffs Wohnfläche. Damit ist die durchschnittliche Fläche einer einzelnen Wohneinheit in Deutschland gemeint. Eine Wohneinheit kann entweder eine einzelne Wohnung sein oder ein beliebiges Wohnhaus, in dem nur eine Partei wohnt, zum Beispiel ein Einfamilienhaus. Heißt: Egal wie viele Menschen dort leben, es zählt nur die Größe der Unterkunft, nicht das Verhältnis pro Person. In engen Städten gibt es häufiger kleine Wohnungen, auf dem Land verfügen Bauernhöfe schnell mal über ein paar hundert Quadratmeter Wohnfläche.

So lässt sich auch der noch genauere Blick auf die einzelnen Gemeinden erklären. Denn der Ort mit der größten durchschnittlichen Wohnfläche ist nicht etwa eine Kommune mit besonders vielen Luxusvillen am Starnberger oder dem Wannsee, sondern das beschauliche 21-Seelen-Dorf (Stand 2022) Ammeldingen an der Our in Rheinland-Pfalz. Direkt an der luxemburgischen Grenze gelegen, verfügt Ammeldingen an der Our über eine durchschnittliche Wohnfläche von 240 Quadratmetern. Das dürfte vor allem an der landwirtschaftlichen Prägung der kleinen Gemeinde liegen.

In der Tabelle unten können Sie im Suchfeld Ihre Gemeinde eingeben und durchschnittliche Wohnflächen vergleichen.

Mit dem „Zensus 2022“ liefern die statistischen Ämter von Bund und Ländern erstmals nach 2011 wieder offizielle Daten zur Bevölkerung und Informationen rund um Wohnraum, Gebäude und Wohnungen in Deutschland. Wie der Titel nahelegt, stammen die Erhebungen aus dem Jahr 2022; die Bearbeitung durch die Behörden hat bis Juni 2024 gedauert. Laut dem Zensus lebten am 15. Mai 2022 rund 82,7 Millionen Menschen in Deutschland. Im Vergleich zu 2011 ist die Bevölkerung damit um 2,5 Millionen Menschen gewachsen – insgesamt deutlich weniger stark als erwartet.

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