Schalke dreht Derby innerhalb von drei Minuten und bezwingt Bochum

Schalke 04 - VfL Bochum 2:1 (0:0)

0:1 Holtmann (65.), 1:1 Kuruçay (76.), 2:1 Lasme (79.)

Bes. Vorkommnis: Karius pariert Elfmeter von Bochums Vogt (25.)

Das Wichtigste zum Spiel: Der FC Schalke 04 ist mit Trainer Miron Muslic weiter auf Erfolgskurs. Am dritten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gelang gegen den Reviernachbarn VfL Bochum mit einem späten Doppelschlag ein 2:1 (0:0)-Erfolg, der dritte Sieg im vierten Pflichtspiel unter dem erst im Sommer verpflichteten Österreicher. Und Muslic bewies an diesem Abend ein besonders glückliches Händchen.

Schalkes Moussa Sylla (M) gegen Bochums Gerrit Holtmann und Kevin Vogt (r)
Schalkes Moussa Sylla (M) gegen Bochums Gerrit Holtmann und Kevin Vogt (r) Anke Waelischmiller/dpa

Denn die beiden Schalker Torschützen Hasan Kuruçay und Bryan Lasme hatte der Coach erst wenige Minuten zuvor eingewechselt. Da führten die Bochumer dank des Treffers von Gerrit Holtmann (65.) noch mit 1:0. Aber Bochum reichte das eine Tor beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der 2. Liga nicht zum Sieg. Der letzte Bochumer Erfolg gegen den Nachbarn datiert von Februar 2009 - damals stand noch Manuel Neuer im Schalker Tor. Dabei hatten sie schon früh eine ganz große Chance.

Abwehrchef Kevin Vogt scheiterte jedoch in der 25. Minute vom Elfmeterpunkt an Torhüter Loris Karius. Zuvor hatte Hasan Kuruçay den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt und Schiedsrichter Frank Willenborg hatte einen Hinweis vom Videoschiedsrichter bekommen. Im DFB-Pokal vor einer Woche hatte schon VfL-Kapitän Matus Bero einen Strafstoß vergeben.

Aus dem Spiel heraus waren die Gäste dagegen nur selten gefährlich. Anders die Hausherren: Nach vier Minuten prüfte Vitalie Becker VfL-Keper Timo Horn aus der Distanz, kurz vor der Pause scheiterte der Ex-Bochumer Christopher Antwi-Adjei im Eins gegen Eins an Horn und auch Sylla (54.) kam nicht an dem Schlussmann vorbei. Dann fiel das Tor auf der anderen Seite.

Einen Schuss von Mats Pannewig ließ Torhüter Karius zur Seite abprallen, Holtmann reagierte am schnellsten und schob den Ball ins lange Ecke. Doch die Schalker kamen zurück - und wie. Den Schuss des erst am Tag vorher von Holstein Kiel verpflichtete Finn Porath lenkte Kuruçay (76. Minute) zum Ausgleich ins Tor und Lasme (79.) sorgte kurz darauf für den Endstand.

Schalke-Trainer: Antwi-Adjei will sich nach Rassismusvorfall nicht "verstecken"

Den Rassismusvorfall beim Pokalspiel gegen Lok Leipzig hat Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei laut Trainer Miron Muslic komplett weggesteckt. „Er hat das sehr professionell aufgenommen, was gar nicht einfach ist. Das zeigt einfach, dass Chris diese Situation nicht akzeptiert und nicht annimmt, aber weit weg davon ist, sich irgendwo zu verstecken“, sagte Muslic auf der Pressekonferenz vor dem Derby am Samstag (20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum. 

Er habe Antwi-Adjei diese Trainingswoche „sehr fokussiert und sehr, sehr professionell“ gesehen. Auch die volle Unterstützung von der Mannschaft und dem gesamten Verein habe ihm sehr gutgetan.

Antwi-Adjei hatte am vergangenen Sonntag beim 1:0-Pokalsieg bei Lok Leipzig nach rund einer Viertelstunde bei den Schiedsrichtern eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich gemacht. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde fortan bei jedem Ballkontakt von zahlreichen Lok-Fans ausgepfiffen. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen.

Kommt außer Porath noch ein Neuzugang?

Derweil hat Schalke Finn Porath verpflichtet. Der 28-Jährige kommt von Holstein Kiel. Der Fußball-Zweitligist zahlt laut Sky eine Ablöse von 500.000 Euro an den Ligakontrahenten. Porath unterschrieb bei den Königsblauen einen Vertrag bis 2027 mit der Option auf ein weiteres Jahr. 

Prinzipiell sei er mit dem jetzigen Kader „restlos glücklich“, sagte Muslic. Weitere Verpflichtungen könnten aber möglich sein. „Das Transferfenster ist noch ein bisschen offen. Meistens passiert gegen Ende noch einiges, vielleicht passiert auch einiges bei uns“, sagte der 42-Jährige. 

dpa