Anschein eines Erwachsenenlebens erwecken - Generation Z aus wirtschaftlicher Verzweiflung zu Luxus-Käufen getrieben

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The Washington Post via Getty Images Archiv: Frau mit Geld in der Hand in New York City am 16. September 2023. Bis 2030 könnten Frauen bis zu 30 Billionen US-Dollar verwalten, dank Erbschaften von verstorbenen Ehepartnern und dem Einsatz der Generation Z für gleiche Bezahlung. (Foto: Paola Chapdelaine/The Washington Post/Getty Images)

Für die Generation Z sieht die finanzielle Zukunft nicht unbedingt rosig aus. Auch deshalb setzen sie eher auf Luxusartikel und nicht etwa auf ein Eigenheim. Sie geben lieber aus, anstatt zu sparen.

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Zeiten und der unsicheren Zukunft sehen sich immer mehr junge Menschen gezwungen, ihre Ersparnisse für Luxusartikel auszugeben, so eine jüngste Analyse des US-Finanzunternehmens „Credi Karma“. Demnach gaben 27 Prozent der Amerikaner zu, ihre Ausgaben dem Schicksal zu überlassen, um mit den Sorgen um die Wirtschaft und die Außenpolitik fertig zu werden. Besonders hoch ist die Quote mit 43 Prozent bei der Generation Z (Jahrgänge 1995 - 2010).

Im Fall von Nia Holland, einer 24-jährigen Doktorandin an der Universität von Michigan, führte das Gefühl der Unsicherheit dazu, dass sie ihre Ersparnisse für eine alte Chanel-Tasche ausgab, wie sie „Bloomberg“ berichtete. Sie bezeichnete den Kauf als eine Art Bewältigungsstrategie, um mit der Tatsache umzugehen, dass traditionelle Meilensteine wie Wohneigentum und Familienleben für sie außer Reichweite sind.

„Bloomberg“ zitiert auch Stephen Wu, einen Wirtschaftsprofessor am Hamilton College, der feststellt, dass Menschen, die glauben, dass Glück und äußere Faktoren eine wichtige Rolle für ihren finanziellen Erfolg spielen, dazu neigen, weniger zu sparen. Er argumentiert, dass diese Tendenz in den letzten Jahren zugenommen hat.

Gen-Z will „Anschein eines Erwachsenenlebens wecken“

Sind solche Ausgaben unverantwortlich? Paradox klingt es allemal. Nicht jedoch für Maria Melchor, eine 27-jährige Content-Kreatorin, die sich auf finanzielle Bildung für die Generation Z konzentriert. Sie erklärt, dass diese Ausgaben durchaus Sinn ergeben können.

Melchor behauptet, dass „Wohneigentum oder die Gründung einer Familie so unerreichbar [sind], dass wir das Geld für die Anzahlung oder das Kind für alles verwenden, was wir uns leisten können, um den Anschein eines Erwachsenenlebens zu erwecken, das uns versprochen wurde“.

Laut „Bloomberg“ zeigt diese Tendenz, dass junge Generationen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten auf der Suche nach Sofortbefriedigung sind, indem sie ihr Geld für Luxusartikel ausgeben, anstatt es für die traditionellen Ziele zu sparen.

Stiller Luxus wird neuer Trend

Unterdessen erobert ein Trend namens „Quiet Luxury“ oder „Stiller Luxus“ sowohl die Modewelt als auch die Finanzmärkte. Dieser Trend, der sich durch Understatement und Minimalismus kennzeichnet, hat sich von den sozialen Netzwerken bis in die Investmentstrategien von Aktienfachleuten ausgebreitet.

„Stiller Luxus“ bevorzugt leise Qualität über laute Logopräsenz und wird als Gegentrend zur plakativen Schau des Wohlstands gesehen. Anstelle von schrillen Farben und prominenten Logos rückt hier die Qualität in den Mittelpunkt. Es handelt sich um eine dezente Art und Weise, Reichtum und Luxus zu kommunizieren.

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