Abteilung Attacke: Bayern-Bosse wüten wegen Davies-Verletzung und drohen mit Klage
Alphonso Davies‘ Knieverletzung sorgt für Spannungen zwischen dem FC Bayern und Canada Soccer. Vorstandsboss Dreesen und Sportdirektor Freund sprechen Klartext.
München – Die Verletzung von Alphonso Davies dürfte noch ein Nachspiel haben …
Der FC Bayern ist empört über den kanadischen Verband und droht nun mit einer Klage.
Der FC Bayern München ist verärgert über die Handhabung der Verletzung von Alphonso Davies durch den kanadischen Fußballverband. Der Linksverteidiger erlitt einen Kreuzbandriss und Knorpelschaden im rechten Knie, nachdem er in einem sportlich unbedeutenden Spiel gegen die USA eingesetzt wurde.
In einem Interview mit der Bild machte Vorstands-Boss Jan-Christian Dreesen deutlich: „Wir fordern von Canada Soccer eine lückenlose Aufklärung der Abläufe und behalten uns juristische Schritte ausdrücklich vor.“ Die Davies-Verletzung war wohl vermeidbar, was bereits Bayern-Chef Max Eberl stocksauer machte.
Bayern-Bosse kritisieren Kanada für 12-Stunden-Flug von verletztem Davies
Davies wurde trotz vorheriger muskulärer Beschwerden eingesetzt und nach einer kurzen Untersuchung ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen langen Interkontinental-Flug geschickt. Dreesen kritisierte dies als grob fahrlässig und als klaren Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht.
„Einen offensichtlich verletzten Spieler mit einem angeschlagenen Knie ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinental-Flug zu schicken, ist aus unserer Sicht grob fahrlässig und ein klarer Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht“, schimpfte Dreesen. „Insgesamt ist der Einsatz von Davies, der vor dem Spiel schon muskuläre Beschwerden hatte, in einem sportlich unbedeutenden Spiel aus unserer Sicht in keinster Weise nachvollziehbar.“
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Auch Sportdirektor Christoph Freund reagierte ungewohnt emotional auf die Davies-Verletzung. „Wir wollen es lückenlos aufklären, es ist einfach richtig bitter für uns und wie das abgelaufen ist. Das ist nicht korrekt. Wir wollen wissen, wie das abgelaufen ist“, tobte der Österreicher auf der Pressekonferenz am Freitag. „Der Phonzy fliegt mit der Verletzung zwölf Stunden zurück. Wir gehen davon aus, dass es nichts Schlimmes ist, dass es ein Schlag war und dann kommt sowas heraus. Ich finde das einfach fahrlässig. Das ist nicht professionell, das geht nicht und darüber muss man sprechen, das muss man aufklären.“
Die Verletzung von Davies hat nicht nur sportliche, sondern auch finanzielle Auswirkungen für den FC Bayern. „Wir sind der Arbeitgeber, wir bezahlen die Spieler, deshalb werden wir dem genau nachgehen“, sagte Freund. Der Verein hat den Vertrag mit Davies erst kürzlich verlängert, was mit hohen Kosten verbunden war. Die FIFA bietet zwar über das „Club Protection Programme“ eine finanzielle Millionen-Entschädigung für den FC Bayern, diese deckt jedoch nicht den gesamten entstandenen Schaden.
Ausfälle von Davies und Upamecano treffen den FC Bayern hart
Besonders in der entscheidenden Phase der Bundesliga und der Champions League ist der Ausfall von Davies ein herber Rückschlag. Trainer Vincent Kompany muss zudem auf den verletzten Verteidiger Dayot Upamecano verzichten, was die Situation weiter verschärft.
„Der Ausfall von Alphonso Davies trifft uns sehr hart. Auch wenn wir ihn personell auffangen können, ist es sportlich ein schwerer Schlag für den FC Bayern. Unabhängig vom Einzelfall zeigt sich erneut, wie risikobehaftet die März-Abstellperiode für Klubs in der Saison-Endphase ist“, sagte Dreesen. Der kanadische Verband reagierte deutlich auf die Verletzung von Bayern-Star Davies. Nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen St. Pauli am Samstagnachmittag wartet auf den FC Bayern eine Woche später das Auswärtsspiel in Augsburg und am 8. April das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Inter Mailand. (ck)