Tschechien testet 150 km/h – Tempolimit-Debatte erreicht Deutschland
Ein Pilotprojekt aus Tschechien bringt Schwung in die Tempolimit-Debatte. Unter dem Artikel "Tschechien erhöht Tempolimit auf 150 km/h" diskutieren die Leser differenziert. Die größte Gruppe plädiert für moderate Limits zwischen 140 und 180 Stundenkilometern. Andere nutzen den Blick nach Prag, um die deutsche Verkehrspolitik als ideologisch und weltfremd zu kritisieren. Einige kommentieren ironisch. Auch Forderungen für höhere LKW-Tempolimits sind in der Diskussion.

Kompromissbereit beim Tempolimit: "150 ist ideal"
Viele Leser sprechen sich nicht für ein striktes Tempolimit von 120 oder 130 km/h aus, sondern für eine praxistaugliche Lösung zwischen 140 und 180. Dahinter steckt der Wunsch nach Sicherheit und zugleich zügigem Vorankommen. Auch flexible, dynamische Temporegelungen finden Zustimmung – starre, niedrige Grenzen lehnen viele dagegen klar ab.
"150 oder vielleicht noch 160 km/h sind für ein Tempolimit ideal. Es ermöglicht immer noch ein zügiges Fahren, ohne zu rasen und deckt den Geschwindigkeitsbereich der meisten Fahrer ab." Zum Originalkommentar
"Das sag ich schon seit Jahren. Die Menschen, die ein Tempolimit in Deutschland für unabwendbar halten, sollten erst mal mit einem Tempolimit 170 oder 180 km/h nur tagsüber und erst mal auf Probe (z.B. 2 Jahre) anfangen. Ich denke, dafür ließe sich vielleicht sogar eine Mehrheit gewinnen ..." Zum Originalkommentar
"150 km/h fände ich ok. Das hätte auch die FDP in der Ampel verhandeln können, anstatt alle anderen Grundsätze aufzugeben." Zum Originalkommentar
"Endlich mal ein guter Ansatz. Wenn in Deutschland über Geschwindigkeitsbegrenzung diskutiert wird, dann geht es um 100 oder 120. Das ist nicht schön für eine Fahrt von Weil am Rhein nach Hamburg. Ich habe schon häufig vorgeschlagen die maximale Geschwindigkeit auf 140 oder 150 zu begrenzen. Das ist schnell genug und führt zu weniger schweren Unfällen ..." Zum Originalkommentar
"Sehr gute Idee und guter Ansatz. Ich bin für maximal 180 km/h" Zum Originalkommentar
Frust über deutsche Verkehrspolitik
Viele Leser sehen Deutschland beim Thema Verkehr abgehängt. Zu viel Ideologie, zu viele Vorschriften, zu wenig Fortschritt – so die Kritik. Während Nachbarländer wie Tschechien als pragmatisch und zukunftsorientiert wahrgenommen werden, gilt die deutsche Politik vielen als starr und innovationsfeindlich.
"Während wir die Wirtschaft ruinieren, um irgendwann das utopische Ziel CO2-Neutralität zu erreichen, erhöhen unsere Nachbarn das Tempolimit 😂 Deutschland hat fertig. Aber sowas von. 150 auf der Autobahn in Tschechien und wir diskutieren Tempo 30 in Innenstädten. Wei-o-wei." Zum Originalkommentar
"Das Ausland wird vernünftig, wir gehen die andere Richtung." Zum Originalkommentar
"Tschechien, Slowakei, Ungarn sind alles Länder, in denen noch der normale Menschenverstand und nicht nur grüne Ideologie gilt." Zum Originalkommentar
"Das in einigen Nachbarländer auf einige wenige Kilometer im Promillebereich ihres gesamten Autobahnnetzes die zulässige Höchstgeschwindigkeit ein wenig erhöht wird, ist für die deutschen Verfechter der besonders schützenswerten Raserkultur natürlich wieder eine Steilvorlage, in Deutschland den Stellenwert eines Entwicklungslandes zu behalten." Zum Originalkommentar
"Da ich gleich an der tschechischen Grenze wohne, bin ich öfter da. Man muss anerkennen, in diesem Land geht es aufwärts. Nicht nur wirtschaftlch, auch leben die Menschen viel weniger in einer Traumwelt wie in Deutschland." Zum Originalkommentar
Spott über Klima-Argumente
11 Prozent der Leser kritisieren teils ironisch die Auswirkungen höherer Tempolimits auf das Klima oder stellen infrage, wie sinnvoll die deutsche Klimapolitik im Vergleich erscheint.
"Als Klima-Ausgleich wird bei uns dann das Tempo auf maximal 80 km/h begrenzt." Zum Originalkommentar
"'Deutsches Nachbarland erhöht Tempolimit auf 150 km/h'. Das war es dann mit dem tschechischen Klima." Zum Originalkommentar
"Tempolimit 150 bedeutet den Todesstoß für das tschechische Klima, es wird dann nicht kalt." Zum Originalkommentar
"Wie können die Tschechen nur? Das arme Klima bei 150 km/h." Zum Originalkommentar
Höhere Tempolimits für Lkw gefordert
Einige Leser wollen höhere Geschwindigkeiten für Lastkraftwagen, vor allem auf Landstraßen. Ihr Argument: Weniger Blockaden, flüssigerer Verkehr, weniger riskante Überholmanöver. Da moderne Technik längst höhere Sicherheit ermögliche, sehen sie starre Limits für Lkw als überholt an.
"Ich finde das richtig. Ich würde auch für Deutschland eine Änderung vorschlagen: Lkw auf Landstraßen: 80 km/h, Lkw auf der Autobahn: 100 km/h. Die modernen Lkw werden noch immer wie Fahrzeuge aus 1960 behandelt. Dabei sind die Fahrzeuge unvergleichlich sicherer geworden, die Bremsanlagen schlagen jeden Pkw. Der Vorteil wäre: Viel weniger Staus und riskannte Überholmannöver auf Landstraßen. Unfassbar, wenn solche Lkw mit 60 den fließenden Verkehr blockieren." Zum Originalkommentar
"Ebenfalls sollte man sich Gedanken machen, die Lkw-Höchstgeschwindigkeit außerhalb Autobahnen von 60 auf 80 km/h anzupassen, um einen dynamischen Verkehrsfluss zu erreichen. In Nachbarstaaten wie Niederlande ist das seit jeher ein praktikables Modell." Zum Originalkommentar
"Zügiges Tempo für schnellen Waren- und Personenverkehr erhöht die Wirtschaftsleistung und verringert ermüdendes, monotones Langsamfahren. Ausweitung der dynamischen, an die Verkehrssituation angepassten Tempolimits. Ja, daran erkennt man Länder, wo es aufwärts geht. Hier wollen die notorischen Blockierer wieder zu Wünschen nach starren, niedrigen Tempolimits aus der verkehrspolitischen Mottenkiste der 80er Jahre zurück." Zum Originalkommentar
"Mit 120 oder 130 schläft man ein"
Ein Teil warnt vor starren Begrenzungen. Einige argumentieren, dass konzentriertes und zügiges Fahren sicherer sei, andere fordern eine am Können des Fahrers orientierte Limitierung oder loben dynamische Lösungen.
"Mit heutigen Autos sind 120 oder 130 km/h einfach zu Iangsam. Da schIäft man hinter dem Steuer Ieicht ein, weiI man totaI unterfordert ist. Wenn man nicht konzentriert sein muss, weiI stundenIang nichts passiert, ist man es auch nicht – vor aIIem dann nicht, wenn wirkIich maI was passiert." Zum Originalkommentar
"Es darf ohnehin nur so schnell gefahren werden, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird (und nicht nur so lange, wie nichts Unvorhergesehenes passiert). Daran, bis zu welcher Geschwindigkeit ein normaler Autofahrer das schafft, sollte sich auch ein Tempolimit orientieren." Zum Originalkommentar
"Das wäre auch ein gutes Vorbild für Deutschland. Normalerweise regelt sich die Geschwindigkeit ohnehin aufgrund des Verkehrsaufkommens. Wenn aber am Sonntagmorgen beispielsweise die Straße frei ist, dann kann man gefahrlos mal etwas schneller sein. Das eigentliche Problem sind die übermotorisierten Raser, die sich an keine Regeln halten ..." Zum Originalkommentar
Flexible Tempolimits: "Eine Frage des Verkehrsaufkommens"
Weniger Leser vertreten die Sicht, dass Tempolimits flexibel und angepasst am Verkehrsaufkommen sein sollten. Starre Begrenzungen werden als wenig praxistauglich, die Diskussion insgesamt als überzogen bewertet.
"Letztlich ist das Tempolimit doch eine Frage des Verkehrsaufkommens. In der Woche können auch 100 km/h zu viel sein. Samstagnacht (ohne LKWs) macht es aber keinen Sinn, bei problemlosen 160 km/h nach Blitzern zu suchen, weil nur 130 km/h erlaubt sind. Mit gleichem Recht dürfte auch der Bahnverkehr inklusive ICE nicht über 60 km/h fahren ..." Zum Originalkommentar
"Ich persönlich hätte gar nichts gegen ein Tempolimit – wenn ich es denn dann auch durchfahren könnte. Dank der Baustellen, der maroden Straßen, der bröseligen Brücken, der ständig überholenden Lkw (die ihrerseits von Reisebussen oder Wohnwagen überholt werden) und natürlich der Tempolimits an Stellen wo der Blitzer eine gute Ausbeute verspricht, bin ich jedoch in erster Linie damit beschäftigt, den Fuß zwischen Brems- und Gaspedal tanzen zu lassen." Zum Originalkommentar
Sonstiges – Ironie, Kosten und Frust
17 Prozent kommentieren mit Spott oder Resignation. Der Ton ist oft ironisch, das Vertrauen in praktikable Lösungen gering.
"50.000 Euro je Verkehrsschild? Geht's nicht billiger?" Zum Originalkommentar
"Hinterfragt heute niemand die Preise für ein Produkt. Zirka 50.000 Euro für ein Verkehrsschild ist doch irre." Zum Originalkommentar
"Wir sollten in Tschechien einen Radweg bauen, um das Unheil zu kompensieren. Da ist sicher noch etwas Geld übrig." Zum Originalkommentar
"Keine Sorge, in Deutschland werden keine Vorbilder benötigt, hier weiß man alles besser, egal in welchem Bereich". Zum Originalkommentar
"Mit einem E-Auto wird so oder so nicht schneller als 120 km/h gefahren, daher egal." Zum Originalkommentar
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