„Extra Schnee bestellt“: Neuer Christkindlmarkt kommt gut an
Lediglich ein paar Stunden konnten sich die Besucher am Freitag mit dem auf den Volksfestplatz ausquartierten Christkindlmarkt anfreunden. Dann wurde das Gelände wegen der Schneemassen gesperrt.
Fürstenfeldbruck – „Aus Sicherheitsgründen“, wie es Marktleiter Daniel Brando erklärte. Von der Schließung am Samstag betroffen war auch der Fürstenfelder Adventsmarkt beim Veranstaltungsforum.
Sonntags waren beide Veranstaltungsorte wieder geöffnet. Während der Markt am Volksfestplatz noch an drei Wochenenden bis Heiligabend besucht werden kann, ist das am Kloster nur noch am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag möglich.
Am Abend vor dem Chaos hatten die kurzen Eindrücke am Eröffnungs-Freitag gereicht, um bei den zu diesem Zeitpunkt noch bei leichtem Schneetreiben über den Volksfestplatz bummelnden Besuchern positive Eindrücke zu hinterlassen. Auch in den sozialen Medien wurde das stimmungsvolle Ambiente lobend gewürdigt, ehe sich das Interesse im Internet auf die über die Stadt rollende Schneewalze verlagerte.
Schnee bestellt
Nichts davon ahnend hatte OB Christian Götz bei seiner nur von ein paar Flocken begleiteten Eröffnungsrede noch gescherzt, dass „ich den Schnee extra bestellt habe“. Passend zu seinen Worten wurden die Lichter am zuvor noch verdunkelten Christbaum eingeschaltet. Der größere Einmal-Standort hat auch die Aufstockung von bislang 28 auf jetzt 40 Stände möglich gemacht.
Marktleiter Daniel Brando, der im Rathaus alle Veranstaltungen der Stadt koordiniert, scheint eine „gesunde Mischung“ zwischen abwechslungsreichen Schmankerln und anspruchsvollen Kunsthandwerk gefunden zu haben.
Selbst mit den erhöhten Gema-Gebühren, die in anderen Städten für viel Ärger gesorgt haben, komme er zurecht, sagt Brando, ohne genaue Zahlen zu nennen. Im Hintergrund erklingen jedenfalls dieselben Weihnachtsklänge aus dem Lautsprecher wie in den Jahren zuvor.
Neues Ambiente
Schausteller und Fieranten äußerten sich angetan vom neuen Ambiente. So die erstmals an ihrem neuen Wohnort in Bruck vertretene, aber bereits seit 20 Jahren in der Marktbeschicker-Branche tätige Brigitte Stratmann. „Die Leute sind begeistert, das Geschäft läuft.“ Die aus Witten (Nordrhein-Westfalen) stammende Stratmann und ihr Partner Peter Plattner reisen mit ihrem Delikatessenstand („Biggis himmlischer Genuss“) gleich nach dem Christkindlmarkt weiter zur Vierschanzentournee nach Oberstdorf. Der einmalige, nur für dieses Jahr vorgesehene Umzug auf den Volksfestplatz war wegen der Umbauarbeiten am Viehmarktplatz nötig geworden.
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Der Familienbetrieb von Schausteller-Legende Manfred Eckl gehört zu den treuesten Standbetreibern des Winterzaubers in der Amperstadt. Der 53-jährige Münchner muss sich an das neue Winter-Umfeld zwar erst noch gewöhnen, „ich bin aber positiv gestimmt, dass die Leute kommen werden“.
Mal was Neues
Ebenso wie Eckl ist Olchings Schaschlik-Spezialist Rudi Hechtl heuer erstmals sowohl im Frühjahr beim Volksfest als auch jetzt im verschneiten Markt-Gelände geschäftlich unterwegs. Sein Urteil über den vorübergehenden Standort: „Ganz okay, mal was Neues.“
Zu den heiß geliebten Leckerbissen zählt traditionell die von Bundeswehr-Angehörigen für mehrere gute Zwecke angebotene legendäre Erbsensuppe. Für den ersten und letzten Markttag schiebt seit Jahren dasselbe Fliegerhorst-Trio Dienst in der Bude. Doch nächstes Jahr könnte es für Peter Holzmann, Paul Krause und Florian Kessler der letzte Einsatz sein, weil für 2025 die Standortschließung vorgesehen ist. Womit dann auch die Suppenproduktion beendet wird.
Bis dahin geht der in der Kasernenküche zubereitete und mehrmals täglich angelieferte Leckerbissen aber weiterhin weg wie warme Semmeln. Eigentlich kostet die Suppe nichts, doch es gehört zum guten Ton, dass der für den Teller einbehaltene Drei-Euro-Pfand gespendet wird.
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