Nur Kaffee am Morgen? Wer das Frühstück auslässt, hat ein zweifach erhöhtes Krebsrisiko

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Die erste Mahlzeit des Tages könnte wichtiger sein, als viele denken. Unser Stoffwechsel wird angeregt und sogar die Gefahr lebensgefährlicher Krankheiten soll sinken.

Der beste Start in den Tag ist ein gesundes Frühstück – soweit die Annahme vieler Ernährungsmediziner. Und viele Studien kommen zum selben Ergebnis. So zeigen Untersuchungen, dass das Frühstück eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutzuckerspiegels spielt. Personen, die regelmäßig ausgewogen frühstücken, zeigen tendenziell stabilere Blutzuckerwerte über den Tag verteilt. Dieser Effekt könnte dazu beitragen, das Risiko für Typ-2-Diabetes zu verringern. Außerdem führt das Auslassen der ersten Mahlzeit dazu, dass man sich über den Tag eher ungesund ernährt, was Diabetes ebenfalls fördert. Dies zeigt dem Auslandsrundfunk Deutsche Welle zufolge eine Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ).

Doch auch in Hinblick auf andere Krankheiten soll das Frühstück einen schützenden Effekt entfalten. So beugt eine ausgewogene Mahlzeit am Morgen, die komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß und gesunde Fette enthält, Heißhungerattacken später am Tag vor. Dies reduziert das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit und damit verbundene Probleme. Auch wer sein Krebsrisiko senken will, sollte sich morgens Zeit für ein Frühstück nehmen, so Forschende.

Wer nicht frühstückt, erkrankt Forschern zufolge häufiger an Magen-Darm-Krebs

So kommt ein chinesisches Forscherteam um Tong Liu von der Capital Medical University in Beijing zu dem Schluss, dass das Auslassen des Frühstücks krebsfördernd wirkt. In ihrer im Fachblatt Journal of General Internal Medicine veröffentlichten Studie schreiben die Studienautoren: „Das gewohnheitsmäßige Auslassen des Frühstücks war mit einem höheren Risiko für Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Speiseröhre, des Magens, des Dickdarms, der Leber, der Gallenblase und der extrahepatischen Gallenwege verbunden“.

Frau hält große Espressomaschine in der Hand und schenkt sich ein Glas Kaffee ein
Sie trinken morgens nur Kaffee und lassen das Frühstück aus? Forscher empfehlen, diese Gewohnheit zu ändern. © Imago

Die Forschenden hatten für ihre Analyse die Daten von knapp 63.000 Menschen ausgewertet. Dabei verglichen sie das Auftreten von Magen-Darm-Krebs und die Frühstückshäufigkeit der Studienteilnehmer. 369 Probanden entwickelten im Rahmen der Nachbeobachtungszeit von fünf bis sechs Jahren Magen-Darm-Krebs. „Teilnehmer, die ein bis zweimal pro Woche frühstückten, wiesen ein erhöhtes Risiko für Magen- und Leberkrebs auf. Teilnehmer, die nicht frühstückten, hatten ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs, Darmkrebs, Leberkrebs, Gallenblasenkrebs und Krebs der extrahepatischen Gallengänge“, schreiben die Studienautoren über ihr Studienergebnis.

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Frühstück-Krebs-Studie nicht gänzlich aussagekräftig

Diejenigen Studienteilnehmer, die morgens nur selten oder nie frühstückten, hatten ein doppelt so hohes Risiko für Krebs im Magen oder im Darm als diejenigen, die täglich frühstückten. Darüber berichtete auch das Fachportal Springer Medizin. Die Ursachen dafür sieht das Forscherteam nicht in der Ernährung selbst oder in demografischen Faktoren, heißt es weiter. Als möglichen Grund führen sie Entzündungsvorgänge im Körper an. Auch eine Infektion mit dem Erreger Helicobacter-pylori fördert die Entstehung von Magen-Darm-Tumoren. Ausführliche Informationen darüber, wie viele Studienteilnehmer infiziert waren, lagen den Studienleitern allerdings nicht vor, was die Studienergebnisse verzerrt.

Mehr Informationen zur Studie Habitually Skipping Breakfast Is Associated with the Risk of Gastrointestinal Cancers: Evidence from the Kailuan Cohort Study

Veröffentlichungsdatum: August 2023

Veröffentlicht im Fachjournal Journal of General Internal Medicine

Umfang: 62.746 Studienteilnehmer

Studienautoren: Chinesisches Forscherteam um Tong Liu von der Capital Medical University in Beijing, China

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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