Pilotprojekt geht weiter – Nein zur Einbahnregelung

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Wichtig für die Radverkehrsförderung in Weilheim: Die Johann-Baur-Straße wird eine Fahrradstraße - wie hier in der Schöffelhuberstraße. © Gallmetzer

Die Johann-Baur-Straße in Weilheim soll auf ihrer ganzen Länge Fahrradstraße werden.

Weilheim – Die Johann-Baur-Straße soll schon seit längerem zur Fahrradstraße gemäß den Radverkehrskonzept umgebaut werden (wir berichteten). Nun geht es darum, wie und in welchem Umfang dies passieren kann. Denn: Landratsamt, Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und Krankenhaus haben zum Teil erhebliche Einwände gegen eine Bevorrechtigung der Radfahrer und Einbahnregelung.

Die Stadt Weilheim will die wichtige städtische West-Ost-Verbindung beim Krankenhaus für Radler baulich und optisch sicherer machen und als Fahrradstraße ausweisen – auf Grundlage des beschlossenen Radverkehrskonzeptes. Juristisch nicht ganz sauber, da keine Verkehrszählungen durchgeführt wurden und man so nicht abschließend beurteilen kann, ob der Radverkehr die vorherrschende Mobilitätsart ist.

Weiteres Problem: Die Krankenhaus GmbH möchte die Fahrradstraße erst nach der Klinik anfangen lassen. Grund ist die mangelhafte Zufahrtssituation zum Haupteingang der Klinik. Diese könnte aber laut Angaben der Stadtverwaltung die durch Legalisierung eines Stellplatzes (ggf. auch „Ladezone“) verbessert werden. Außerdem müsste ein Förderantrag gestellt werden, wen man jetzt die Strecke zwischen B2 und Röntgenstraße aus der Planung rausnähme. Eine alternative Routenführung würde das Radverkehrskonzept konterkarieren, eine neue Planung, sowie einen neuen Förderantrag bedingen. „Dann bauen wir heuer nicht mehr, so Michael Seitz vom Stadtbauamt. Nach intensiver Diskussion einigte man sich im Ausschuss, dass der Einwand des Krankenhauses nicht berücksichtigt wird und die Fahrradstraße durchgängig ausgewiesen werden soll.

Schwerwiegender galt der Einwand der Feuerwehr gegen eine komplette Einbahnstraßenregelung. Denn dadurch könnten Feuerwehrler nicht schnell genug zur Wache gelangen und damit die gesetzlich vorgeschriebene Einsatz-Hilfsfrist nicht eingehalten werden. Diesen Punkt konnte das Stadtratgremium gut nachvollziehen und sprach sich gegen nur eine Fahrtrichtung aus. Luise Nowak (Grüne): „Eine Einbahnstraße ist gar nicht nötig. Die erhöht eh‘ nur die gefühlte Sicherheit beim Radeln.“

Durch die vorgesehenen baulichen Maßnahmen in der Johann-Baur-Straße dürften wahrscheinlich 34 Parkplätze wegfallen. Auf die Frage von Brigitte Holeczek (BfW), ob die Anwohner schon informiert worden seien, hieß es von Seiten des Stadtbauamts, man wolle erst nach einem Beschluss an die Öffentlichkeitsarbeit in Angriff nehmen

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