Per Magensonde - Basler Krankenhaus gibt Intensivpatienten Bier gegen gefährliche Psychosen
Die Uni-Klinik Basel führt eine wissenschaftliche Studie durch, bei der Weizenbier auf der Intensivstation getestet wird. Ziel der Untersuchung ist es laut „20 Minuten“, herauszufinden, ob Weizenbier das Auftreten von Delir verhindern kann. Dieses kommt vor allem bei Intensivpatienten häufig vor.
Ein Delir ist ein akuter, lebensbedrohlicher Verwirrtheitszustand, bei dem der Patient in eine körperlich begründbare Psychose fällt.
Patienten erhalten über sechs Tage hinweg einen halben Liter Weizenbier
Die Delirien erhöhen das Sterberisiko und verlängern die Aufenthaltsdauer der Intensivpatienten. Somit sind sie auch ein Kostenfaktor. Laut „20 Minuten“ erhalten zufällig ausgewählte Patienten über sechs Tage hinweg einen halben Liter Weizenbier per Magensonde.
Eine Kontrollgruppe bekommt Wasser als Placebo, während eine dritte Gruppe keine Intervention erhält. Weder die Patienten noch das Personal, wissen dabei, was verabreicht wurde. Die Studie soll bis 2027 laufen und der Plan sieht pro Jahr 25 Teilnehmer vor. Bisher nahmen bereits 17 Patienten teil.
Abstinenz von Alkohol im Krankenhaus als Grund für Delir vermutet
Die Ärzte vermuten, dass Patienten mit moderatem Alkoholkonsum bei plötzlicher Abstinenz im Krankenhaus anfälliger für ein Delir sein könnten.
Wie „20 Minuten“ berichtet, liefert die Basler Brauerei das benötigte Bier für die Studie kostenlos an das Krankenhaus.
Bier liefert wichtige Erkenntnisse zur Bekämpfung von Krebs
Bier liefert wichtige Erkenntnisse für die Behandlung mancher Krankheiten. Das zeigt auch eine andere Studie, die Wissenschaftler des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und der University of Virginia School of Medicine durchgeführt haben.
Sie haben herausgefunden, dass Ribosomen in ausgehungerten Hefezellen in einen „Winterschlaf“ verfallen. Diese Entdeckung könnte neue Wege zur Bekämpfung von Krebs eröffnen, da Krebszellen oft einem ständigen Nährstoffmangel ausgesetzt sind. „Wenn wir verstehen, wie sie dies tun, können wir neue Wege finden, die Krebszellen gezielt anzugreifen“, erklärten die Forscher.