Kinderhort St. Josef Kaufbeuren plant Schließung: 55 Plätze fallen weg
Ende Juli 2026 stellt der Kinderhort St. Josef in Kaufbeuren seinen Betrieb ein. Damit entfallen 55 Betreuungsplätze, wurde in der jüngsten Stadtratssitzung bekanntgegeben.
Kaufbeuren – Der Kinderhort St. Josef in der Josef-Landes-Straße stellt Ende Juli 2026 seinen Betrieb ein, gab Kaufbeurens Referatsleiterin für Schule und Familie Cornelia Otto auf der letzten Stadtratssitzung bekannt. Dadurch fallen 55 Hortplätze in Kaufbeuren weg.
Im laufenden Schuljahr sind 31 Plätze besetzt, davon sechs inklusiv, was den Betreuungsschlüssel erhöht, erklärte Otto auf Nachfrage der Redaktion. Damit seien faktisch 25 Kinder anwesend. „Wir gehen davon aus, dass die Kinder im Hort auch im kommenden Schuljahr betreut werden“, so die Referatsleiterin weiter. Es würden allerdings keine neuen Hortkinder aufgenommen.
Biographischer Wandel, Fachkräftemangel, Unwirtschaftlichkeit als Gründe für die Schließung des Horts
Der kirchliche Betreiber, die Katholische Jugendfürsorge, begründet die Betriebseinstellung mit dem anhaltenden Fachkräftemangel in Verbindung mit der bevorstehenden Pensionierung der Leitung und von weiteren Mitarbeiterinnen, sowie damit, dass es nicht mehr wirtschaftlich sei, den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten.
„Schmerzhafter Einschnitt“: Stadt sucht Alternativen und plant Ausbau
Die Einrichtung werde in der Betreuungslandschaft fehlen, meint Otto und spricht von einem schmerzhaften Einschnitt. „Gerade Kinder, die mit dem regulären Ganztagesbetrieb überfordert sind, profitieren von der qualifizierten Hortpädagogik und den räumlichen Möglichkeiten.“ Mit dem Betreiber sei man im Gespräch, um Alternativen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe zu finden. Derzeit laufen die Planungen zum Ausbau der Ganztagesbetreuung, unter anderem sind im Kita Campus Afraberg bis zu 145 Hortplätze vorgesehen. Davon können die Sprengelschulen Schrader Grundschule, die Grundschule Oberbeuren sowie die Josef-Landes-Schule profitieren.