Sportler des Jahres 2024: Der Schwaiger gehört nun zu Deutschlands Größten
Schwaig - Es ist ein sportliches Weihnachtsmärchen. Nach seinem Olympiasieg im Rudern ist der Schwaiger Oliver Zeidler zu Deutschlands Sportler des Jahres 2024 gewählt worden. Damit steht er nun in einer Reihe mit großen Namen wie Michael Schumacher, Dirk Nowitzki, Boris Becker, Henry Maske oder Sebastian Vettel.
Bei der Gala im Bénazetsaal des Kurhauses Baden-Baden waren nicht nur Zeidlers Freundin Sofia Meakin dabei, sondern unter anderem auch Weißbräu-Chef Werner Brombach, allerdings am Nachbartisch. Heino Zeidler, Olivers Vater und Trainer, hielt die emotionale Laudatio und überreichte den Preis.
„Als kleiner Junge hast du davon geträumt, eine olympische Medaille zu gewinnen wie einst dein Großvater. Du hast es im Schwimmen versucht, und als du 2016 die Quali nicht geschafft hast, bist du ins Ruderboot gestiegen“, sagte Heino Zeidler.
Oliver habe ihn gefragt, nachdem fast die ganze Familie Zeidler im Rudersport aktiv gewesen sei, ob ihm sein Vater den Sport beibringen könne. „Aber daraus wurde so viel mehr. Du hast in den letzten acht Jahren über 100 Rennen im Einer gewonnen, bist dreimal Europameister geworden, dreimal Weltmeister und in Paris hast du dir den Traum von deiner olympischen Medaille erfüllt“, sagte der gerührte Vater Heino Zeidler auf der Bühne vor über 700 Gästen im Saal und einem Millionenpublikum vor dem Fernseher. Er sei sehr stolz, sagte er mit Tränen in den Augen. Die konnte auch Oliver Zeidler nicht mehr verbergen.
Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte der Sportler des Jahres: „So eine Wertschätzung von ganz vielen Menschen zu bekommen, ist Wahnsinn. Das ist eine Riesen-Ehre für mich“. Er sei überrascht gewesen. „Ich habe schon damit gerechnet, dass ich unter die Top 3 komme, auch weil es für Deutschland ein großer Erfolg war. Aber dass ich die Wahl gewinne, da war ich schon überrascht“.
Zur emotionalen Ansprache seines Vaters sagte Oliver Zeidler, dass er mit ihm diesen Weg gegangen sei und dieser einen „ganz, ganz großen Anteil“ am sportlichen Erfolg habe. „Das war wunderschön. Aber auch mitzuerleben, wie er an der Strecke mitgefiebert hat. Mittlerweile kann ich mir das Rennen schon anschauen, ohne eine Träne zu verdrücken“, sagte Oliver Zeidler dem Erdinger/Dorfener Anzeiger. Auf der Bühne ist ihm dies aber nicht gelungen.
Auch jetzt gibts für den Goldmedaillen-Gewinner von Paris kaum Verschnaufpausen: „Ich habe immer noch sehr viele Termine. Ich kann die Welle noch relativ gut reiten, mit der großen Aufmerksamkeit, was schön ist“, sagte er. Das Training habe er bis Januar etwas zurückgefahren. Dann gelte es wieder voll anzugreifen, schließlich will er es bei den Spielen in Los Angeles 2028 noch einmal wissen.