Prognose zum Konklave: Neuer Papst – diese acht Namen kursieren aktuell in Rom

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133 Kardinäle haben die Wahl und 133 Kandidaten stehen zur Auswahl: Wer wird das neue Oberhaupt der Kirche? Acht Kandidaten werden besonders häufig genannt.

Rom – Als am Mittwochnachmittag (7. Mai) der entscheidende Ruf „Extra omnes“ („Alle hinaus“) ertönte, mussten alle Nicht-Wahlberechtigten über 80 Jahren die Kapelle verlassen. Dann blickte alle Welt gespannt auf den Vatikan – und auf den Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Anschließend begann das Konklave, das nach dem Tod von Papst Franziskus seinen Nachfolger bestimmen wird. Nun herrscht absolute Geheimhaltung.

Konklave-Prognose: Pietro Parolin als Kandidat Nummer 1 für Franziskus-Nachfolge

Anders als in den Tagen zuvor. Seit Tagen ist der Machtkampf in vollem Gange. Favoriten wurden etwa in Form von Aussagen oder brisanten Videos förmlich Knüppel zwischen die Beine geworfen. Prognosen zum Wahlausgang des Konklave sind schwer zu treffen. Selbst Vatikan-Experten schwanken geradezu täglich, wenn es um den einen geht, der am Ende das Rennen machen soll. Lesen Sie hier den Live-Ticker zum Konklave.

Kardinal Pietro Parolin (geb. 1955) gilt als Top-Favorit unter den Papstnachfolgern (Archivfoto). Papst Franziskus ernannte den Italiener 2013 zum Staatssekretär des Vatikans.
Kardinal Pietro Parolin (geb. 1955) gilt als Top-Favorit unter den Papstnachfolgern. Papst Franziskus ernannte den Italiener 2013 zum Staatssekretär des Vatikans. (Archivbild) © Andrea Calandra/Imago

Bei den meisten Expertinnen und Experten ganz oben aber steht ein Italiener: Pietro Parolin. Seit 2013 ist Parolin Staatssekretär des Vatikans und war damit einer der engsten Berater von Papst Franziskus. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Umsetzung der Reformen des Papstes beteiligt. Als ranghöchster Kardinalbischof galt er bisher immer als die inoffizielle Nummer zwei im Vatikan. Zudem vertrat der 70-Jährige den schon Monate vor dessen Tod angeschlagenen Papst bei Terminen.

„Asiatischer Franziskus-Nachfolger“: Luis Antonio Tagle ist Top-Kandidat beim Konklave 2025

Der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle wird als aussichtsreicher Kandidat Asiens gehandelt und könnte als erster Asiate in der Geschichte der katholischen Kirche das Amt des Papstes übernehmen. Es sei denn, ein eben publik gewordenes Video lässt ihn stolpern.

Die Wahl Tagles würde nicht nur ein Zeichen für die wachsende Bedeutung Asiens innerhalb der katholischen Kirche setzen, sondern wohl auch den progressiven Weg von Franziskus fortführen. Ebenso wie Franziskus ist der 67-Jährige gegen Abtreibung und Empfängnisverhütung, berichtet das ZDF. Der ehemalige Erzbischof von Manila wird oft als „asiatischer Franziskus“ bezeichnet. Seine Nähe zu den Armen und sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit spiegeln die Werte wider, die auch Papst Franziskus während seines Pontifikats betonte, heißt es im College of Cardinals Report.

Wer wird der Nachfolger von Papst Franziskus? Acht Namen von Kardinälen kursieren ständig.
Wer wird der Nachfolger von Papst Franziskus? Acht Namen von Kardinälen kursieren ständig. © Andreea Alexandru/dpa

Zuppi und Pizzaballa: Zwei weitere Italiener mit Chancen beim Konklave

Auch Kardinal Matteo Maria Zuppi ist noch im Rennen. Als Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist der Erzbischof von Bologna qua Amt eine der zentralen Figuren der Kirche. Der 69-Jährige gilt als Reformer, der aber auch ausgleichend wirken kann. 

Der dritte Italiener unter den Favoriten auf den Papstthron ist Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Er wurde am 21. April 1965 in Italien geboren und ist lateinischer Patriarch von Jerusalem. Pizzaballa gilt als geschickter Diplomat zwischen jüdischen, islamischen sowie christlich-orthodoxen Religionsführern. Mit 60 ist er unter den „Papabile“ einer der Jüngsten. 

Grech und Aveline: Machen sie das Papst-Rennen?

Kardinal Mario Grech gilt als Reformer. Der 68-jährige Kurienkardinal war ein Vertrauter von Franziskus. Bei der Weltsynode zählte der Bischof von der Mittelmeerinsel Malta zu den prägenden Figuren. 

Jean-Marc Aveline ist mittlerweile Erzbischof von Marseille. Der 66-Jährige gilt als volksnah – ähnlich wie Franziskus, der mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio hieß. Überhaupt nennen Aveline manche gar einen „Super-Bergoglianer“. Dass der Franzose kein Italienisch spricht, nimmt ihn aber möglicherweise aus der Verlosung

Jean-Marc Aveline gilt als Favorit auf das Papstamt beim Konklave.
Jean-Marc Aveline gilt als einer der Favoriten auf das Papstamt beim Konklave. © Maria Grazia Picciarella/dpa

Zwei konservative Afrikaner – auch Turkson und Besunga scheinen nicht chancenlos

Kardinal Fridolin Ambongo Besungui ist Erzbischof von Kinshasa, im Kongo. Allerdings: Er gilt als konservativ – und mit seinen 65 Jahren als noch etwas zu jung. Kommt der nächste Papst aus Afrika, ist auch Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson im Rennen. Der 76-Jährige war im Vatikan früher für Themen wie Klimawandel, Armut und wirtschaftliche Chancengleichheit zuständig. Turkson gilt ebenfalls als sehr konservativ. Schon 2013 stand er zur Wahl als Papst-Nachfolger. 

Konklave-Prognose: Man munkelt, dass nach fast einem halben Jahrhundert mit Päpsten aus Polen, Deutschland und Argentinien wieder einmal ein Italiener an die Reihe kommt. Denn: Zuvor bekleideten seit über 500 Jahren ausschließlich Italiener das Amt. Doch es gilt wie üblich das Sprichwort „Wer als Papst ins Konklave hineingeht, kommt als Kardinal heraus“. Es könnte also Überraschungen geben.

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