Ohne russisches Gas - Industrie in Transnistrien ist lahmgelegt
Die Blockade russischer Gaslieferungen hat alle Industrieunternehmen in Transnistrien lahmgelegt. Grund ist das Ende der russischen Gaslieferungen. Nur die Lebensmittelproduktion bleibt bisher verschont. Sergei Obolonik, stellvertretender Ministerpräsident Transnistriens, sagte laut „Reuters“: „Alle industriellen Unternehmen sind stillgelegt, außer denen, die Lebensmittel produzieren – also direkt die Ernährungssicherheit Transnisitriens gewährleisten“. Die Region hatte sich den 1990er Jahren von Moldawien abgespalten. Kiew hatte den Durchfluss von russischem Gas trotz des Krieges bis Mittwoch ermöglicht. Doch nun endete der Vertrag.
Wer ist für den Gasstop verantwortlich?
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, macht die USA und die europäischen Staaten für das Ende der Gaslieferungen verantwortlich. „Die Verantwortung für die Einstellung der russischen Gaslieferungen liegt ganz bei den USA, dem Marionettenregime in Kiew sowie europäischen staatlichen Behörden, die das Wohl ihrer Bürger zugunsten der finanziellen Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft geopfert haben“. Der Energieversorger Transnistriens sah sich gezwungen, Heizungen und Warmwasser abzustellen. Er forderte die Bevölkerung auf, zu versuchen, sich warm zu halten. Möglichst viele Menschen sollen in einem Raum zusammenkommen und Fenster abdecken.
Gasreserven reichen nicht lange
Wadim Krasnoselski, der pro-russische Anführer Transnistriens, erklärte, dass die Gasreserven für zehn Tage im Norden und 20 Tage im Süden des Landes ausreichen. Die Hauptkraftwerke wurden laut „Reuters“ von Gas auf Kohle umgestellt, um die Stromversorgung zumindest im Januar und Februar aufrechtzuerhalten. MoldovaGaz, der nationale Gasversorger Moldawiens, hat der abgespaltenen Region Hilfe beim Gasimport angeboten, allerdings zu Marktpreisen. Wadim Ceban, Chef des Versorgers, erklärte, dass man Gas aus europäischen Ländern kaufen könne, um den Mangel zu lindern.