Anhänger jubeln - Trump droht offen mit Rache und kündigt „Jüngstes Gericht“ an
Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, präsentierte sich vor seinen Anhängern als „stolzer politischer Dissident“ und prophezeite ein apokalyptisches Szenario für seine politischen Gegner. Wie „The Guardian“ berichtet, versprach Trump bei einer Veranstaltung der Conservative Political Action Conference (CPAC) in Maryland, im Falle eines Wahlsiegs am 5. November eine radikale Wende: „Für hart arbeitende Amerikaner wird der 5. November unser neuer Tag der Befreiung sein“, während er für seine Gegner ein „Jüngstes Gericht“ ankündigte.
Trump wiegelt Anhänger auf
In seiner Rede verdammte Trump den derzeitigen Präsidenten Joe Biden und bezichtigte ihn, „stalinistische Schauprozesse“ zu inszenieren. Trumps Vision einer unbeugsamen Grenzsicherheitspolitik und die Ankündigung der umfangreichsten Deportation in der Geschichte der USA schüren eine polarisierte Stimmung.
Besonders ein Zitat hallt nach: „Euer Sieg wird unsere ultimative Rechtfertigung sein, eure Freiheit wird unsere ultimative Belohnung sein und der beispiellose Erfolg der Vereinigten Staaten von Amerika wird meine ultimative und absolute Rache sein.“ Diese Worte ernteten von der Menge, viele eingehüllt in „Make America Great Again“-Umhänge, lauten Beifall.
Trump dominiert die Republikanische Partei
Die jüngste siegreiche Vorwahl in South Carolina festigte unterdessen Trumps Position als Spitzenkandidat der Republikaner, was dem ZDF zufolge seine Aussicht auf die Parteinominierung fast sicher macht. Aber auch jenseits der Vorwahlen demonstriert Trump eine kaum in Frage gestellte Dominanz über die GOP, die „Grand Old Party“.
Als Zeichen dafür steht der bevorstehende Austausch der Parteivorsitzenden Ronna McDaniel durch Trump nahestehende Personen. Der ehemalige Parteivorsitzende Marc Racicot beklagt, dass sich praktisch jeder in der Partei Trumps Führung unterordnet.
Populistische Erneuerung der GOP
Auf der CPAC-Veranstaltung erklärte Steve Bannon, der frühere Berater Trumps, im Hinblick auf die Entwicklung der Republikaner: „Wir sind eine populistische, nationalistische Bewegung. Wir sind nicht mehr die alten Republikaner.“
Dieses Selbstverständnis zeigt, dass sich die Partei weit von ihren traditionellen Wurzeln entfernt hat. Sidney Milkis von der Universität Virginia, ein renommierter Forscher des Zusammenspiels von US-Präsidenten und Parteipolitik, äußert sich schockiert über das Ausmaß von Trumps Einfluss: „Amerika ist besessen von Trump.“
Der ehemalige Pressesprecher des weißen Hauses, Ari Fleischer, spekuliert derweil über Nikki Haleys politische Zukunft. Die letzte noch verbliebene Rivalin von Donald Trump bei den Republikanern könnte für eine dritte Partei antreten.