Fast 2500 Unterschriften für Edeka-Erhalt: „Eindrucksvolles Echo“

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Die Rettung des Edeka-Markts in der Tölzer Fußgängerzone liegt vielen Bürgern sehr am Herzen. © Archiv

Die Initiatorin der Unterschriftensammlung zum Erhalt des Edeka in der Marktstraße, Edith Langreiner, spricht von eindrucksvollem Echo und hofft auf „kleines Wunder“.

Bad Tölz – Auf enorme Resonanz ist die Tölzerin Edith Langreiner mit ihrer Aktion zum Erhalt des Edeka-Markts in der Tölzer Innenstadt gestoßen. Wie berichtet hatte die 76-Jährige Unterschriften gesammelt, um die für den Jahresbeginn 2024 angekündigte Schließung des Supermarkts abzuwenden. In zwei Wochen unterzeichneten der Initiatorin zufolge 2473 Bürger. Wie berichtet hatte Langreiner ihre Unterschriftenlisten direkt im Edeka-Markt ausgelegt. Besonders freut sie sich, dass sie weitere Unterstützung bekam. Auch weitere Geschäfte in der Marktstraße und sogar der Inhaber einer Arztpraxis seien auf sie zugekommen und hätten die Listen bei sich zugänglich gemacht. Die Seniorin verweist darauf, dass die Unterschriften an gerade einmal zwölf Öffnungstagen des Edeka zusammenkamen. „Ich denke, das ist doch ein eindrucksvolles Echo für die kurze Zeit.“

76-Jährige startet Unterschriften-Aktion, damit Supermarkt in Tölzer Altstadt erhalten bleibt

Zur Einordnung der Zahl verweist sie darauf, dass die 2473 Unterzeichner umgerechnet über zehn Prozent der Einwohner von Bad Tölz entsprechen – auch wenn sie einräumt, dass nicht alle, die unterschrieben haben, auch in Bad Tölz wohnhaft seien. Die Original-Unterschriftenlisten hat Edith Langreiner dieser Tage im Büro von Bürgermeister Ingo Mehner abgegeben. Das Ergebnis ihrer Aktion kommunizierte sie außerdem in einem Brief , den sie per Einschreiben an die in diesem Zusammenhang wichtigsten Entscheidungsträger versandte. Zuvorderst sind da die beiden direkt beteiligten Parteien, die Direktion der Edeka Südbayern Warengesellschaft in Gaimersheim und der Eigentümer des Gebäudes Marktstraße 53, Herrmann Elmering.

Des weiteren adressierte die 76-Jährige ihr Schreiben an den Bürgermeister, alle Stadträte sowie Citymanagerin Sandra Herrmann – und auch an Kristian-Nicol Worbs von der Aureus Immobilien und Anlagen GmbH. Letztere Gesellschaft hat wie berichtet in diesem Jahr das ehemalige Postareal an der Hindenburgstraße gekauft und plant dort mittelfristig unter anderem einen neuen Supermarkt – bis zur Umsetzung dürfte es aber noch einige Jahre dauern. Zur Kenntnis ging das Schreiben unter anderem auch an Landrat Josef Niedermaier sowie die örtliche Edeka-Filialleitung. In dem handschriftlichen Brief schildert Edith Langreiner, die selbst in der Tölzer Innenstadt wohnt, noch einmal in eindringlichen Worten, welche Folgen die angekündigte Edeka-Schließung aus ihrer Sicht hätte. „Mein tiefes Betroffensein, gemeinsam mit allen täglichen Nutzern dieses Lebensmittelladens seit der Tengelmann-Zeit, kommt einem Infarkt nahe“, formuliert sie.

Einziger Lebensmittel-Anbieter in der Tölzer Innenstadt soll zum Jahreswechsel schließen

Der Edeka sei der einzige Lebensmittel-Anbieter in der Innenstadt und als solcher unentbehrlich. „Ich kann nicht verstehen, dass uns diese ,Lebensader‘ in Kürze weggenommen werden soll.“ Ein „Aufschrei“ geht Langreiner zufolge durch die Reihen der Bevölkerung. Man fühle sich von den Verantwortungsträgern abgehängt und allein gelassen – wie auch schon bei der Aufgabe der Postfiliale an der Hindenburgstraße im Sommer. Auch gegen diese Schließung waren wie berichtet Unterschriften gesammelt worden, hier waren es rund 1100 Unterzeichner.

Die Verantwortlichen sollen ihre Entscheidung „ernsthaft“, „herzoffen“ und „für das weitere Wohlergehen der Tölzer“ überdenken, so Langreiners briefliche Aufforderung. „Ich könnte mir dabei gut eine Überbrückungslösung anstatt der sofortigen Ladenschließung vorstellen“, schreibt sie. Ihr schwebt vor, dass sich Hauseigentümer und Pächter darauf einigen, den Edeka drei bis vier Jahre weiter geöffnet zu lassen, bis auf dem ehemaligen Postareal „eine neue zeitgemäße Einkaufsmöglichkeit eröffnet wird“. Sie schreibe den Brief, weil sie fest daran glaube, „dass noch ein kleines Wunder geschehen kann“ und dass es möglich sei, ein „Zeichen des guten Willens“ zu setzen. Die Kunden würden es sicherlich mit weiter guten Umsatzzahlen danken. Und Tölz könne mit der „positiven Ausstrahlungskraft einer vielseitigen Gastgeberstadt“ punkten. Das bringe mehr als manch teure Werbung.

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