„Girls Day“ zeigt Mädchen die Arbeit bei Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht

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Wasserwacht, Polizei und Feuerwehr (v.  li.) stellten den Schülerinnen ihre Arbeit vor und erklärten, wie sie bei Einsätzen zusammenarbeiten. © Arndt Pröhl

In ganz Deutschland fand am Donnerstag wieder der „Girls Day“ statt. Dabei werden Mädchen Berufe vorgestellt, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Eine der Aktionen im Landkreis organisierte die Polizei zusammen mit ehrenamtlichen Rettungsorganisationen im Loisachtal.

Kochel am See - 16 Schülerinnen von Realschulen und Gymnasien in Bad Tölz, Lenggries und Schlehdorf aus der 7., 8. und 9. Jahrgangsstufe wollten sich über die Arbeit bei Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht informieren. „Die Nachfrage war noch viel größer“, berichtete Ramona Schmid, die Jugendbeamtin der Tölzer Polizeiinspektion. Zusammen mit ihrem Kollegen Hans Eder von der Kochler Polizeistation organisierte sie den Tag.

Vormittags wurde den Jugendlichen die Arbeit bei der Tölzer Polizei erklärt. Die Mädchen sahen unter anderem die Arrestzelle, lernten erkennungsdienstliche Behandlung und den Umgang mit der Laserpistole. Neben Ramona Schmid beantworteten auch die Polizistinnen Anna Reischl und Lena Bachmair zahlreiche Fragen, zeigten ihre Schutzausrüstung und begleiteten die Mädchen durch den Tag.

Georg Allgäuer (re., Zweiter Kommandant der Kochler Feuerwehr), und Bootsführer Hannes Eberl (2. v. re.) gaben den Mädchen Informationen über das Rettungsboot.
Georg Allgäuer (re., Zweiter Kommandant der Kochler Feuerwehr), und Bootsführer Hannes Eberl (2. v. re.) gaben den Mädchen Informationen über das Rettungsboot. © Arndt Pröhl

Mittags informierte sich die Gruppe im Kochler Feuerwehrhaus über die Arbeit der Brandschützer. Dann ging es zum See, wo die Rettungsboote von Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht schon warteten. Hans Eder berichtete von den Aufgaben der Wasserschutzpolizei, unter anderem im Bereich Umweltschutz. Der letzte große gemeinsame Einsatz mit Wasserwacht und Feuerwehr war aufgrund von ausgelaufenem Öl nach einem Arbeitsunfall am Trimini. Eder berichtete aber auch von anderen gemeinsamen Einsätzen, etwa bei Notfällen auf Kochel- und Walchensee angesichts von 30- bis 50 000 Tagesgästen. „Ohne die Unterstützung der ehrenamtlichen Rettungsorganisationen würde es nicht rund laufen“, dankte Eder.

Geringe Frauenquotebei der Feuerwehr

Auch Feuerwehr und Wasserwacht freuten sich, ihre Arbeit beim „Girls Day“ vorstellen zu können. Bei der Kochler Feuerwehr, die 80 Aktive zählt, ist der Frauenanteil derzeit gering. „Es ist gut, dass es solche Aktionstage gibt“, sagte Uli Krauß, der schon seit vielen Jahren dabei ist. Und Hannes Eberl ergänzte: „Egal, welches Geschlecht: Bei der Feuerwehr hat man eine Aufgabe, und die gilt es zu erledigen. Jede Person wird gleich behandelt.“ Auch die Kameradschaft spiele eine große Rolle. Das Team, zu dem beim Aktionstag auch Martin Passig zählte, warb dafür, einfach mal unverbindlich bei einer Übung vorbeizukommen: Diese finden ab Frühjahr jeden Donnerstag statt, für Jugendliche um 18 Uhr, für Erwachsene ab 19.30 Uhr. Wer Fragen hat, kann sich gerne auch über Instagram oder Facebook melden.

Ganz anders ist die Situation derzeit bei der Kochler Wasserwacht, wie Jugendleiter Gregor Plotzki und Hanna Lanzel berichteten. „In unserer Jugend sind mehr als 50 Prozent Mädchen“, berichtete Plotzki. Die Eintritte seien in Wellen gekommen. „Wir sind alle super gut zusammengewachsen“, schilderte Lanzel und schwärmte von verschiedenen gemeinsamen Aktionen. „Auch so Tage wie heute sind cool.“

Das fanden auch die Schülerinnen, als sie von der Fahrt mit den Rettungsbooten zurückkamen. Unterwegs hatten sie kleinere Aufgaben erklärt bekommen. Sie habe „ganz schön viel gelernt“, meinte Violeta. Johanna engagiert sich schon bei der Wasserwacht in Fall und fand es spannend, jetzt die Arbeit der Polizei zu sehen. Das fanden auch Vreni, Lilly, Maria und Pauline: „Ganz schön cool.“ Der „Girls Day“ im vergangenen Jahr sei erfolgreich gewesen, freute sich Jugendbeamtin Ramona Schmid. Zwei Mädchen aus der Region hätten eine Ausbildung bei der Polizei begonnen.

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