Ricarda Lang attackiert Markus Söder: „Würde seine Oma verkaufen, wenn es ihn politisch voranbringen würde“

  1. Startseite
  2. Deutschland
  3. Baden-Württemberg

Kommentare

Noch-Grünen-Chefin Ricarda Lang hat in einem ARD-Interview gegen Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder geschossen. Sie spricht unter anderem über seine Oma und Joghurt.

Stuttgart – Ricarda Lang, die Vorsitzende der Grünen, hat sich in einem TV-Interview erstmals seit der Bekanntgabe ihres Rücktritts zu Wort gemeldet. Im ARD-Format „Konfrontation“ sprach sie mit Moderator Markus Feldenkirchen über ihren Rückzug, ihre Partei und auch über Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Der teilte erst neulich auf X (ehemals Twitter) selbst gegen die Grünen-Chefin aus und nannte sie ein „Bauernopfer“.

Lang über Söder: „Der würde seine Oma verkaufen“

Im Interview mit Markus Feldenkirchen nimmt Lang zunächst Stellung zu CDU-Chef Friedrich Merz. Die beiden würden ein „kollegiales und faires Verhältnis“ pflegen; außerdem besäße er Werte, für die er einstehen würde. Anders sehe das bei Markus Söder aus: „Ich glaube, der würde seine Oma verkaufen, wenn es ihn politisch voranbringen würde“, attackiert Lang den bayrischen Ministerpräsidenten. „Ich muss nicht die Werte von jemandem teilen, aber ich finde es unerträglich, wenn ich das Gefühl habe, jemand hat keine“, fügte sie hinzu.

Ricarda Lang (l., Grüne) attackiert in der ARD-Dokureihe „Konfrontation“ CSU-Chef Markus Söder. (Fotomontage) © Chris Emil Janßen/IMAGO & Sven Simon/IMAGO (Fotomontage)

Söders Meinungen „haben die Halbwertszeit von einem durchschnittlichen Joghurt“

Erst Ende September hatte Söder angekündigt, ein Veto einzulegen, falls die CDU nach der Bundestagswahl ein schwarz-grünes Bündnis eingehen möchte. Doch das habe laut der Grünen-Chefin nicht viel zu bedeuten: „Markus Söders Meinungen haben die Halbwertszeit von einem durchschnittlichen Joghurt.“

Die Veto-Androhung sei laut Lang weniger ein Angriff auf die Grünen, sondern vielmehr auf Friedrich Merz. Söder sei es „komplett egal“, wer unter ihm Kanzler wird. „Da kann Friedrich Merz hingehen […] und wenn er am Ende Schwarz-Grün machen will, werden die Ansagen nicht in Berlin, sondern in München gemacht“, schießt Lang gegen Söder. Das könne Merz nicht auf sich sitzen lassen, weil Söder durch seine Aussage die Autorität des CDU-Chefs in Frage stellen würde.

Rückblickend teilte Ricarda Lang auf X in Bezug auf das Interview mit: „Das war emotionaler als erwartet. Und vielleicht auch ein bisschen ehrlicher.“ Mit Moderator Markus Feldenkirchen spricht sie in der restlichen Folge offen über die Beweggründe für ihren Rücktritt, ihre Enttäuschung und den Zustand der Grünen. Die komplette Story ist in der ARD-Mediathek verfügbar.

Auch interessant

Kommentare