Dieb schläft am Starnberger See samt Diebesgut auf Elektroboot ein

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Die Polizei war im Einsatz, nachdem ein couragierter Bürger sich erfolgreich auf die Suche nach einem Dieb machte. (Symbolbild) © Lino Mirgeler/dpa

Unter anderem Wertgegenstände aus Bootshütten in Starnberg hat ein 21-jähriger Dieb am gestrigen Mittwoch (4. September) gestohlen. Er wurde schlafend in einem Elektroboot am Ufer des Starnberger Sees gefunden.

Starnberg - Ein junger Mann unternahm gestern kurz nach Mitternacht eine Betrugs- und Diebestour durch Starnberg und wurde am Ende von einem couragierten Bürger schlafend auf einem Elektroboot gefunden und der Polizei überstellt.

Um kurz nach Mitternacht hatte er Hunger und kein Geld. Daraufhin fasste der Betrüger den Entschluss, Essen für einen niedrigen dreistelligen Betrag an eine fremde Anschrift in Starnberg zu bestellen. Dort habe die Eingangstüre offen gestanden, wodurch er vortäuschen konnte, dort zu wohnen. Nachdem er sein Essen erhalten hatte, sprang er aus einem rückwärtigen Fenster und rannte davon.

Geldkassetten, Bargeld, Musikboxen und Elektroboot gestohlen

Damit nicht genug, verschaffte er sich seeseitig Zugang zu mindestens zwei Bootshütten am Starnberger See. Dort entwendete er unter anderem eine Geldkassette, Bargeld, Musikboxen und ein Elektroboot. Als dem Eigentümer in der Früh das fehlende Elektroboot auffiel, machte sich dessen Vater unverzüglich auf die Suche. Dieser fand das Boot mit dem schlafenden Dieb am Ufer in Niederpöcking. Er fackelte nicht lange und brachte den Beschuldigten mit Boot zurück zum Bootshaus. Der Beschuldigte erwachte und ergab sich seinem Schicksal.

Der Vater fuhr mit seinem Boot neben dem Beschuldigten, der das gestohlene Boot selbst zurück fuhr. Wie er dazu überzeugt wurde, ist nicht bekannt. „Für das couragierte Handeln gebührt dem Vater mein Respekt und mein Dank“, schreibt Polizeihauptkommissar Georg Buchmann in einer Presseerklärung. Trotzdem müsse sich natürlich niemand selbst in Gefahr bringen.

Diebesgut im Rucksack verstaut

Am Bootshaus erwartete den Beschuldigten bereits die Polizei. Das gesamte Diebesgut befand sich in seinem Rucksack und wurde zwischenzeitlich an die Eigentümer zurückgegeben. Die Reste der Essenslieferung befanden sich auch noch im Rucksack. Der Beschuldigte wurde nach Erkennungsdienst und DNA Probe wieder entlassen. Ihn erwartet ein Strafverfahren wegen Diebstahls und Betrugs. Die Ermittlungen zu den genauen Tatumständen dauern noch an. So wurde aus zunächst kostenloser Essenslieferung an den jungen Mann eine ungewöhnliche Beschuldigtenlieferung an die Polizei. (kb)

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