Teurer als ein Porsche 911: Kalb wurde in Oberbayern für Sensationspreis versteigert

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Ein Prachtkerl: Das Stierkalb vom Penzberger Lidl-Hof, das für 140 000 Euro versteigert wurde. © Zuchtverbände

Eine mehr als beachtliche Summe legte ein Besamungsverein kürzlich für ein Stierkalb hin. Der Bauer, auf dessen Hof das Tier zur Welt gekommen ist, erklärt, warum das Kalb so wertvoll ist.

Weilheim/Landkreis – Kürzlich fand in der Weilheimer Hochlandhalle wieder ein Zuchtviehmarkt statt. In der prall gefüllten Halle wurden einige vielversprechende Tiere präsentiert und versteigert. Wie der Verein Weilheimer Zuchtverbände mitteilt, war das Highlight des Tages die Versteigerung eines reinerbig hornlosen Fleckviehbullen-Kalbs. Das Tier, ein Sohn des Stieres mit dem klangvollen Namen „Seide PS“, wurde vom Betrieb Anton Lidl aus Penzberg-Rain in Zusammenarbeit mit dem Betrieb Ferdinand Bruckmeir aus Münsing angeboten. Das Ausnahmestierkalb, wie die Zuchtverbände in einer Pressemitteilung schreiben, wurde nach einem spannenden Bieterduell für sage und schreibe 140 000 Euro vom Besamungsverein Neustadt/Aisch erworben.

Doch was macht das Tier eigentlich so besonders? Zunächst ist der Gesamtzuchtwert mit 154 äußerst hoch – „das ist zurzeit sogar der höchste“, betont Moritz Lidl, der Sohn von Anton Lidl, im Gespräch mit der Heimatzeitung. Außerdem wird das Kalb zu 100 Prozent hornlose Nachkommen erzeugen. „Das ist tierschutztechnisch ein Vorteil“, erklärt Lidl: „Denn die Tiere müssen nicht mehr enthornt werden.“ Darüber hinaus habe der junge Prachtkerl auch noch sehr hohe Milch-, Fleisch- und Fitnessmerkmale.

Name von Kalb muss mit S beginnen

Einen Namen hat das Kalb noch nicht. Aber klar ist bereits: Der Name wird mit dem Buchstaben S beginnen. Denn der Name der Kälber soll immer den gleichen Anfangsbuchstaben wie der Name des Vaters haben. Der Vater von „Seide PS“, also der Opa des versteigerten Kalbes, hörte übrigens auf den Namen „Sputnik“. Der Zusatz PS steht nicht für Pferdestärken, sondern für „hornlos vererbt“.

Auch zwölf Fleckvieh-Zuchtbullen wurden beim Zuchtviehmarkt versteigert. Das Urteil der Körkommission lautete dabei: Fünf Bullen in Wertklasse I und sieben in Wertklasse II. Der Durchschnittspreis für die elf verkauften Natursprungstiere lag bei mehr als 3100 Euro, was die hohe Qualität der Tiere unterstreicht. Ein weiterer Stier, gezüchtet von Martin und Theresa Miller aus Füllersried, wurde für 4000 Euro an die Rinderunion Baden-Württemberg verkauft. Der reinerbig hornlose „Ischgl PP“-Sohn wird künftig unter dem Namen „Iller PP“ im Besamungseinsatz stehen.

Teuerste Kuh kostete 3900 Euro

Die Versteigerung der Jungkühe und Kühe führte dazu, dass 69 von 70 angebotenen Fleckvieh-Jungkühen einen neuen Besitzer fanden. Der Durchschnittspreis betrug 2570 Euro. Die teuerste Jungkuh, angeboten von Stefan Kornes aus Oberkammlach, erzielte einen Preis von 3900 Euro. Sie überzeugte mit 34 Kilogramm Milchleistung und einem hervorragenden Euter.

Der nächste Zuchtviehmarkt, bei dem auch der Jungrindermarkt stattfindet, ist für 10. April geplant.

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