Ein war prägendes Gesicht der Kirche vor Ort: Langjähriger Dietramszeller Diakon verstorben

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Diakon Hermann Vollmer © privat

Seit 1991 war Hermann Vollmer in Dietramszell eines der wichtigsten Gesichter der Kirche. Nun ist der Diakon im Alter von 73 Jahren, nach längerer Erkrankung, verstorben.

Dietramszell - Sein verschmitztes Lächeln wird Generationen von Dietramszellern in Erinnerung bleiben. Diakon Hermann Vollmer war seit 1991 als Religionslehrer und Seelsorger in der Gemeinde tätig. Besonders die Jugend lag ihm immer am Herzen. In mehr als drei Jahrzehnten leitete er im Pfarrverband hunderte Gottesdienste für Groß und Klein, Kinderchristmetten und Ministranten-Freizeiten. Er organisierte Fußballturniere, Faschingsfeiern und Disco-Abende im Pfarrheim. „Es gibt so viele Dinge, von denen heute noch mit Begeisterung erzählt wird“, berichtet Dekan Thomas Neuberger.

Nachruf auf Hermann Vollmer: Er war langjähriger Dietramszeller Diakon

Auch um Senioren und Menschen mit Behinderung habe sich Vollmer bis zuletzt mit großer Herzlichkeit gekümmert: „Ob bei Gottesdiensten mit der Rolli-Gang oder beim Bonanza-Abend – Inklusion wurde bei ihm immer großgeschrieben.“ Noch lange nach seinem Renteneintritt 2017 wirkte Vollmer als Seelsorger in den Pfarrverbänden Dietramszell und Königsdorf-Beuerberg mit, gestaltete Seniorennachmittage und -ausflüge. Am Mittwoch starb Diakon Hermann Vollmer im Alter von 73 Jahren nach einer längeren Erkrankung. Er hinterlässt nicht nur eine trauernde Familie, sondern auch eine trauernde Kirchengemeinde.

Der gebürtige Pirmasenser studierte in Regensburg, Salzburg und München Theologie. 1985 weihte ihn Kardinal Friedrich Wetter in der Münchner Frauenkirche zum Diakon. Vollmers erste Stelle führte ihn nach Erdweg bei Dachau. Die moderne Architektur der dortigen Kirche, die Traditionen des ältesten Pfarrverbands der Diözese und die Menschen im Dachauer Hinterland hätten ihn nachhaltig beeindruckt, weiß Neuberger.

Seit 1991 war Diakon Vollmer in Dietramszell eines der wichtigsten Gesichter der Kirche. Gemeinsam mit dem 2021 verstorbenen Pfarrer Johann Koller begleitete er unzählige Menschen zur Taufe, Kommunion, Firmung und Trauung – bis hin zu ihrem letzten irdischen Weg. Mit seiner Frau Kathrin und seinen vier Töchtern habe er „unfassbar fleißig“ in ganz vielen Feldern den Pfarrverband Dietramszell mitgestaltet, so Neuberger.

Hermann Vollmer verstorben: Seit 1991 war er in Dietramszell eines der wichtigsten Gesichter der Kirche

„Er war ausgesprochen kreativ, hatte immer wieder Ideen für neue Projekte und pastorale Innovationen.“ Zum Beispiel das „Aschenkreuz to go“, das das Dietramszeller Pastoralteam seit 2019 am Aschermittwoch an öffentlichen Plätzen verteilt. In der Corona-Zeit übermittelten Vollmer und seine Kollegen tägliche Videobotschaften mit Segen an die Gemeindemitglieder.

Neben seiner Liebe zu Gott prägte ihn die Liebe zu seiner Familie. Die Urlaube mit Kindern und Enkelkindern habe er immer sehr genossen, erzählt seine Tochter Simone. Auch seiner früheren Heimat und dem Pfälzer Essen sei er stets verbunden geblieben. Dass er darüber hinaus leidenschaftlicher Fan des FC Bayern München war, konnte und wollte er nicht verbergen: Immer, wenn sein Lieblingsverein Deutscher Meister wurde, hing dessen Fahne vor dem Pfarrheim. cw

Info

Der Trauergottesdienst für Hermann Vollmer mit anschließender Beerdigung findet am Dienstag, 22. Oktober, um 10 Uhr in Ascholding statt.

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