Bundestagswahl 2025: Grüne schicken Verena Machnik ins Rennen
Verena Machnik will die Grünen aus dem Wahlkreis Starnberg im Bundestag vertreten. Bei der Wahl der Direktkandidatin setzte sich die 45-Jährige aus Berg gegen ihre Mitbewerberin Miriam Anton aus Dießen durch.
Landkreis/Berg - Das Bündnis90/Die Grünen wird mit Verena Machnik in den Bundestagswahlkampf 2025 starten. Bei der Aufstellungsversammlung des Wahlkreises 223 aus den Landkreisen Starnberg, Landsberg/Lech und der Stadt Germering wurde sie mit 80 der 99 abgegebenen Stimmen zur Direktkandidatin gewählt. 17 Stimmberechtigte hatten sich für Mitbewerberin Miriam Anton aus Dießen ausgesprochen, es gab zwei Enthaltungen.
Hauptgesprächsthema des Abends war erst einmal die völlig überraschende Nachricht des Tages, dass der Bundesvorstand der Grünen geschlossen zurücktritt. „Ein tolles Zeichen“, „Gut für den Neuanfang“, „Eine richtige und wichtige Entscheidung“ war unisono die Reaktion in der Kleinen Schlossberghalle in Starnberg. Der Grünen-Landtagsabgeordnete und Wahlleiter Johannes Becher nutzte seinen Auftritt für einen flammenden Appell. „Wir müssen optimistisch nach vorne schauen und mia miassn nausgeh zu de Leit,“, fügte er auf Bairisch hinzu. Um wieder mehr Wählerinnen und Wähler zu gewinnen, müsse man auch an den Stammtischen erklären, „was uns zusammenbringt, nicht was uns trennt“.
Die beiden Kandidatinnen für die Bundestagswahl hatten jeweils sieben Minuten Zeit, sich vorzustellen, jeweils zwei Fragen aus dem Publikum waren zugelassen. Miriam Anton, seit 2020 Gemeinderätin der Grünen in Dießen, kämpft gegen Flächenfraß und will die Pläne für eine Gasbohrung in Raisting stoppen. Außerdem möchte sie den weltweiten Angriffen auf Frauen entgegentreten und mehr Frauen für die Politik begeistern. Auf die Nachfrage der ehemaligen Ortsvorständin Erika Schalper, ob sie nur am Ammersee keine Bohrtürme wolle, korrigierte sie: „Wir wollen nirgendwo nach Gas bohren, sondern müssen komplett aus den fossilen Brennstoffen raus.“
Für Verena Machnik, seit vier Jahren Gemeinderätin in Berg und Kreissprecherin des Grünen-Kreisverbandes Starnberg, steht eine „effektive und menschliche Integrationspolitik“ im Fokus ihres Handelns. Chancengleichheit für Kinder und starke Kommunen liegen ihr ebenfalls am Herzen. Sie sei verlässlich und gehe mit „radikaler Zuversicht“ an die Arbeit, warb sie bei den Anwesenden um ihre Stimmen. Auf die leicht provozierende Frage aus dem Publikum, wie sie den Grünen zu 30 Prozent verhelfen wolle, konterte sie geschickt: „Ich bin ein Fan von herausfordernden Zielen. Wir werden jetzt einen neuen Startschuss erleben, und ich glaube, wir kriegen das hin.“
Der Germeringer Ortsvorstand-Sprecher Rainer Husmann versprach der Frischgewählten, sie „wie Bombe“ zu unterstützen. Blumen gab es am Schluss nicht nur für Siegerin und Unterlegene, sondern auch für die Tutzingerin Flora Weichmann, die den aufwendigen formalen Prozess der Aufstellungsversammlung organisiert hatte.