Unwetter in Deutschland: So machen Sie Ihr Haus sturmsicher
Deutschlandweit soll es in den nächsten Tagen Unwetter und Sturmböen geben. Experten verraten, wie Anwohner und Hausbesitzer sich wappnen können.
Bremen – In diesem Jahr gibt es keine weiße, sondern stürmische Weihnachten. Derzeit sorgt das Orkantief „Zoltan“ bundesweit für starke Windböen, Regen und Hagel. Dementsprechend steigt auch das Risiko überfluteter Keller, kaputter Dächer und eingeschlagener Scheiben. Doch wie heißt es so schön? Vorsicht ist besser als Nachsicht. Es können schon jetzt Maßnahmen getroffen werden, die das Haus sturmsicher machen.
Lose Gegenstände und Schwachstellen – so wird das Haus sturmsicher
Wenn ein Sturm herannaht, ist es zunächst einmal sinnvoll, alle losen Gegenstände zu verstauen oder zu befestigen. „Dazu gehören etwa Gartenmöbel, Blumentöpfe, Mülltonnen, Fahrräder oder auch ein Skateboard“, erklärt Versicherungsexperte Holger Brendel gegenüber The Weather Channel. Aber auch Vordächer, Dachrinnen, Fensterläden, Verkleidungen am Balkongeländer und Markisen können sich losreißen, wenn diese nicht ausreichend befestigt sind oder sich im Laufe der Jahre gelockert haben. Man könne diese Teile natürlich nicht vor jedem Sturm demontieren, so die Verbraucherzentrale NRW. Aber man könne sie sichern.
Demnach ist es nicht falsch, das Haus oder Grundstück auf mögliche Schwachstellen zu prüfen. Vor allem alte Sturmschäden, die bisher nicht beseitigt wurden, können schnell zum Problem werden. Starke Winde können beispielsweise bereits gelockerte Dachziegel, Schindeln oder Verkleidungen an Gauben oder Giebeln abstürzen lassen. Das Problem ist, dass man nicht alles auf die Schnelle sichern kann. Was man aber tun kann: Eine vom letzten Sturm verstopfte Regenrinne freiräumen. Denn bei Starkregen, der die kommenden Tage angekündigt wurde, läuft die Regenrinne schnell über und beschädigt die Hausfassade.

Experte rät: Türen und Fenster entweder ganz zu oder offen
Was schnell vergessen wird, ist, die Markise einzufahren. Dabei ist diese besonders windempfindlich und wird bei Sturm entweder beschädigt oder beschädigt andere Dinge, wenn sie von ihrer Halterung losgelöst wird. Genauso sollten die Fenster, Roll- und Fensterläden geschlossen werden. Hier gilt die Devise: Entweder ganz oder gar nicht. Sie müssen also komplett geschlossen oder geöffnet werden. Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, erklärt, dass die halbe Stellung keine Option sei, „da sonst der Wind zwischen die nur halb geschlossenen Läden und das Fenster dringt und den Rollladen aus der Führung drückt.“
Autos oder andere Fahrzeuge haben zwar nicht direkt etwas mit dem Haus zu tun, dennoch sollten sie bei jedem anstehenden Unwetter in Sicherheit gebracht werden. Hierbei kann es sinnvoll sein, Bäume in der näheren Umgebung zu prüfen. Steht das Auto beispielsweise direkt unter einem Baum mit trockenen Ästen und einem morschen Stamm, sollte es umgeparkt werden. Im besten Fall fährt man es in die Garage oder in den Carport. Aber auch spezielle Hagelschutzplanen können helfen, Fahrzeuge vor möglichen Schäden zu bewahren. Natürlich helfen Planen aber nicht, wenn etwa Dachziegel oder -pfannen von Häusern fallen.
Alle Tipps auf einen Blick:
Meine news
- Lose Gegenstände verstauen oder befestigen, Grundstück sichern
- Mögliche Schwachstellen prüfen und beseitigen
- Fenster, Roll- und Fensterläden schließen, Markise einfahren
- Auto in die Garage fahren oder mit Planen schützen
- Bäume im Umfeld kritisch prüfen
Versicherungen schützen vor hohen Kosten
Wie zahlreiche Forschungen belegen, nehmen Extremwetterereignisse in Zukunft weiter zu. „Der Klimawandel spielt dabei eine herausragende Rolle“, unterstreicht das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Dementsprechend lohnt es sich in manchen Fällen, über eine Versicherung nachzudenken, die Kosten von Schäden durch Unwetter wie Sturm und Regen abdeckt. (cln)