DLRG-Ortsverbände vom Tegernsee: 24-Stunden-Einsatz im Katastrophengebiet

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Mir ihren Booten drangen die Einsatzkräfte der DLRG-Ortsgruppen Gmund und Tegernsee zu den überfluteten Häusern in Schrobenhausen vor. © DLRG

Um Menschen aus ihren überfluteten Häusern zu retten, rückten auch Einsatzkräfte der DLRG-Ortsverbände Gmund und Tegernsee in die Katastrophengebiete aus. Über viele Stunden hinweg waren sie im Einsatz.

Tegernsee/Gmund - „Unsere Leute kamen über zwölf Stunden nicht aus ihren Neoprenanzügen heraus“, schildert Caroline Amann, Sprecherin des DLRG-Ortsverbands Gmund, die Dramatik der Lage. Am Samstag (1. Juni) gegen 23 Uhr waren etwa zehn Einsatzkräfte der Ortsgruppen Gmund und Tegernsee als Teil des Wasserrettungszugs Alpenland im Hochwassergebiet Schrobenhausen angekommen, um sogleich mit der Evakuierung zu beginnen. „Sie kamen dort zum Einsatz, wo sonst keiner mehr hinkommt“, berichtet Amann. Mit ihren Booten holten sie Bewohner aus den überfluteten Häusern. „Sie haben die komplette Nacht hindurch evakuiert“, berichtet die Sprecherin.

DLRG mit ihren Rettungszügen gut für Einsätze gerüstet

Insgesamt sei die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, gut vorbereitet gewesen auf den Einsatz, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie hält 14 Wasserrettungszüge vor, die jeweils mit 32 professionell ausgebildeten Wasserrettern besetzt und mit hochmodernen Rettungsmitteln ausgestattet seien. Bisher waren laut Pressemitteilung acht Wasserrettungszüge der DLRG in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten im Einsatz. Die übrigen stünden bereit, um bei Bedarf ihre Kameraden abzulösen.

Die DLRG-Kräfte aus Gmund und Tegernsee kamen auch nach den Evakuierungsmaßnahmen in Schrobenhausen nicht zum Durchatmen. Nach Dammbrüchen im Bereich Baar-Ebenhausen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) war dort ihre ganze Einsatzkraft gefordert. Wieder mussten Menschen aus ihren von den Wassermassen umschlossenen Häusern gerettet werden. Am Ende stand ein mehr als 24-stündiger durchgängiger Einsatz zu Buche.

Kontaminierte Ausrüstung der DLRG-Kräfte nicht mehr brauchbar

Nach dem Hilfseinsatz sind die Kameraden aus Gmund und Tegernsee zunächst in die Heimat zurückgekehrt. Aktuell geht es laut Caroline Amann vor allem darum, die Einsatzfähigkeit wieder herzustellen. Die komplette Ausrüstung – Neoprenanzüge, Schutzwesten, Handschuhe – ist durch das verunreinigte Wasser in den Schadensgebieten kontaminiert und nicht mehr brauchbar. „Es muss alles ausgetauscht werden“, macht Amann deutlich. Reservematerial sei derzeit glücklicherweise noch vorhanden.

Dies ist umso wichtiger, da sich auch die Hochwassersituation im Landkreis Miesbach am Montagnachmittag (3. Juni) aufgrund des Dauerregens verschärfte. „Wir haben unsere Alarmbereitschaft deutlich erhöht“, teilte Amann am späteren Nachmittag mit. Die DLRG-Ortsverbände Gmund und Tegernsee bereiteten sich auf den Ernstfall im eigenen Landkreis vor: „Wir warten nur darauf“, sagte Amann.

gab

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