Trump pocht auf Rohstoff-Deal – und droht Selenskyj: „Große, große Probleme“
Trump pocht auf Rohstoff-Deal mit Ukraine – und warnt Selenskyj: „Bekommt große, große Probleme“
Aus Trumps Sicht war das Rohstoff-Abkommen schon so gut wie besiegelt. Doch daran gibt es Zweifel. Nun erhöht der US-Präsident noch einmal den Druck.
Washington, D.C. – Donald Trump ist mächtig sauer. Erst teilte er gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin aus, dann legte er gegen dessen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj nach. Grund ist der geplante Rohstoffdeal der USA mit der Ukraine, der ein Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte.
Er habe den Eindruck, dass Selenskyj einen Rückzieher bei der – angeblich bereits getroffenen – Vereinbarung über Seltene Erden machen wolle, sagte Trump während eines Flugs mit der Präsidentenmaschine Air Force One. „Und falls er das tut, bekommt er Probleme – große, große Probleme.“
Trump warnt Selenskyj vor Rückzug aus geplantem Rohstoff-Abkommen mit USA
Es sei ein Abkommen vereinbart worden, und nun wolle Selenskyj diesen Deal wieder aufschnüren und neu verhandeln, beschwerte sich Trump. Nachdem der Republikaner den Deal zwischen der Ukraine und den USA offenbar schon kurz vor der Unterzeichnung gesehen hatte, bremste Selenskyj die Erwartungen in der vergangenen Woche. Es sei noch sehr früh, um über ein Abkommen zu sprechen, dessen Fassung sich mehrfach geändert habe, sagte er bei einer Pressekonferenz in Paris.
Selenskyj hatte bemängelt, dass das Abkommen keine ausdrücklichen Garantien der USA hinsichtlich der Sicherheit der Ukraine enthalte. Trump sieht in dem Abkommen vor allem eine Gegenleistung für die von Washington bereitgestellte Militärhilfe.
Trump echauffiert sich wegen des geplanten Rohstoff-Deals über Selenskyj
Trump hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, den geplanten Rohstoff-Deal mit der Ukraine in Kürze zu unterzeichnen. „Wir sind gerade dabei, Abkommen zur Freigabe von Mineralien, Seltenen Erden und vielen anderen Dingen an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, einschließlich der Ukraine, zu unterzeichnen“, sagte Trump am 20. März im Weißen Haus.
Die Unterzeichnung des Abkommens war Ende Februar geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance warfen dem Selenskyj im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe vor.
Wenige Tage später hatte Selenskyj seine Bereitschaft zur Unterzeichnung betont, hatte aber bemängelt, dass das Abkommen keine ausdrücklichen Garantien der US-Politik hinsichtlich der Sicherheit der Ukraine enthalte. Trump sieht in dem Abkommen vor allem eine Gegenleistung für die von Washington bereitgestellte Militärhilfe.
Trump will mit Rohstoff-Deal an Bodenschätze der Ukraine heran
In der Ukraine befinden sich rund fünf Prozent der weltweiten Bodenschätze. Diese sind jedoch zum Großteil noch nicht erschlossen und schwierig abzubauen. Viele Vorkommen befinden sich zudem in den besetzten Gebieten unter russischer Kontrolle. (dpa/AFP/cs)