Bericht - Nach Sexismusvorwürfen: Thilo Mischke wird nicht Moderator von ARD-Sendung

Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Samstag. Sie beruft sich dabei auf mehrere Quellen aus der Redaktion der ARD-Sendung „titel thesen temperamente “, die das Aus für Mischke „unabhängig voneinander“ mitgeteilt hätten. Teile der Redaktion der Sendung sollen sich „wochenlang“ gegen Mischke ausgesprochen haben, während einzelne Verantwortliche die Entscheidung durchzusetzen versuchten.

Zuletzt hatten sich zahlreiche Kulturschaffende gegen Mischke ausgesprochen. In einem offenen Brief an die Programmverantwortlichen der beteiligten öffentlich-rechtlichen ARD-Häuser heißt es, eine Zusammenarbeit mit Mischke schließe man aus. Man sei „bestürzt über diese Personalentscheidung der ARD, mit der die Kultursendung ttt – titel thesen temperamente nachhaltig beschädigt wird“.

Vor Weihnachten hatte die ARD bekanntgemacht, dass Mischke ab Mitte Februar mit Siham El-Maimouni die Moderation der Sendung übernimmt, die traditionell sonntags am späten Abend im Ersten ausgestrahlt wird. „ttt“ zählt zu den bekanntesten Kultur-Formaten in der ARD.

An der Personalie Mischke entzündete sich nach der Bekanntgabe in sozialen Medien Kritik, die sich auf die Vergangenheit bezog. Im Gespräch war etwa sein Buch „In 80 Frauen um die Welt“ aus dem Jahr 2010. Die ARD hatte daraufhin betont: ""ttt" stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus und steht, genauso wie Thilo Mischke, für Meinungsvielfalt und Toleranz." Seit der Veröffentlichung habe er sich „intensiv und selbstkritisch mit den Vorwürfen, darin ein sexistisches Frauenbild vermittelt und stellenweise rassistische Sprache benutzt zu haben, auseinandergesetzt“.