Iran auf dem Weg zur Atombombe? Warnung vor erhöhter Uranproduktion – Auswärtiges Amt alarmiert
Die Internationale Atombehörde warnt vor erhöhter Urananreicherung im Iran: Das Land habe schon genug Material für eine Atombombe. Auch Deutschland ist in Sorge.
Teheran – Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) berichtet, dass der Iran seine Bemühungen zur Schaffung der Bedingungen für eine potenzielle Atombombenherstellung verstärkt. Die islamische Republik habe ihre Produktion von 60 Prozent angereichertem Uran erheblich gesteigert hat, was insbesondere in Israel Besorgnis hervorruft.
IAEO-Chef Rafael Grossi sagte in einem am Freitag (06. Dezember) veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: „Bereits jetzt hat der Iran genügend Material für die Herstellung von vier Atombomben“. Teheran streitet weiterhin die Existenz eines militärischen Nuklearprogramms ab und betont, dass die Atomtechnologie ausschließlich für zivile Zwecke genutzt wird.

Iran erhöht Uranproduktion: Gefahr von atomwaffenfähigem Material wächst
Grossi prognostizierte, dass der Iran in Zukunft das „Sieben-, Achtfache oder sogar noch mehr“ der bisherigen monatlichen Menge von fünf bis sieben Kilogramm 60-prozentiges Uran produzieren könnte. Es gibt derzeit keinen bekannten zivilen Grund für die Anreicherung von Uran auf 60 Prozent. In der Vergangenheit wurde 60 Prozent angereichertes Uran hauptsächlich zur Vorbereitung auf die Herstellung von Atombomben verwendet.
Technisch gesehen ist Uran mit einer Reinheit von 60 Prozent bereits nahe an den 90 Prozent, die für den Bau von Atombomben benötigt werden. Dieser Prozess erhöht die Konzentration des spaltbaren Isotops Uran-235, das für Kettenreaktionen in Atomwaffen unerlässlich ist.
Auswärtiges Amt warnt wegen Uran-Anreicherung vor „gravierenden iranischen Eskalationsschritt“
Die deutsche Politik zeigte sich ebenfalls besorgt. Das Auswärtige Amt verurteilte die Entwicklung als „gravierenden iranischen Eskalationsschritt“. Es stellte klar: „Es ist offensichtlich, dass derartige Maßnahmen den Rahmen für diplomatische Bemühungen erheblich verschlechtern.“
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Bereits im November warf der IAEO-Gouverneursrat dem Iran mangelnde Kooperationsbereitschaft vor, auf Initiative von Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump könnten die Spannungen weiter zunehmen, da seine Regierung als besonders kritisch gegenüber dem Iran gilt.
2018 kündigte Trump ein 2015 vereinbartes Atomabkommen mit dem Iran einseitig und führte Sanktionen wieder ein. Infolgedessen hielt sich Teheran nicht mehr an die Vereinbarungen, die bis dahin von der IAEO überwacht wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Regierung offen für weitere Einschränkungen und Kontrollen. Während europäische Länder wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich weiterhin auf Diplomatie setzten, blieben die Verhandlungen weitgehend erfolglos.
Iran droht mit Austritt aus Atomwaffensperrvertrag – Diplomatie gescheitert?
Grossi kritisierte: „Wir haben keinen laufenden diplomatischen Prozess, der zu einer Deeskalation (…) führen könnte“. „Das ist bedauerlich.“ Der Leiter des französischen Auslandsgeheimdienstes warnte kürzlich ebenfalls, dass das iranische Atomprogramm in den kommenden Monaten eine der größten Bedrohungen darstellen könnte.
Laut der ARD berichteten iranischen Medien, dass der Iran bald aus dem Atomwaffensperrvertrag austreten könnte. Der Iran drohte dies als Konsequenz an, falls die UN wieder scharfe Sanktionen einführen würde. (lismah)