Teamkollege wehrt sich gegen Buhrufe für verurteilten Vergewaltiger bei Olympia
Matthew Immers und Steven van de Velde sind ein erfolgreiches Team bei Olympia. Doch van de Veldes kriminelle Vergangenheit sorgt für Kontroversen und Buhrufe.
Paris – Bevor Matthew Immers und Steven van de Velde ihre Teilnahme bei Olympia bestätigten, gab es bereits Kontroversen. Steven van de Velde, ein Beachvolleyballer, hatte in der Vergangenheit eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen verbüßt. Eine Petition forderte, dass er nicht an den Spielen teilnehmen sollte. Dennoch unterstützt sein Teamkollege Immers ihn.

Olympischer Teilnehmer mit Vergewaltigungsvorwurf wird ausgebuht
Im zweiten Match gelang dem niederländischen Beachvolleyball-Duo der erste Sieg. Sie besiegten ein Team aus Chile mit 21:19 und 21:16. Während des Spiels gab es jedoch vermehrt Buhrufe vom Publikum. Immers äußerte sich dazu gegenüber der BILD: „Es ist, wie es ist. Ich war enttäuscht von den Fans. Wir haben auf dem Feld gesprochen und uns gefragt: Was brauchen wir voneinander? Es war schlimmer als im ersten Spiel. Wir brauchen uns auf dem Feld, die Umarmungen, das Anfeuern.“ Es scheint, als ob die Teamdynamik zwischen den beiden gut funktioniert.
Immers versuchte, die negative Atmosphäre in eine positive Energie umzuwandeln. „Ich war richtig on fire! Ich mag es, wenn die Fans gegen mich sind. Ich will dann den Leuten zeigen, wie gut wir sind. Und das haben wir.“
Immers kann seinen Teamkollegen verstehen, sich nicht äußern zu wollen
Immers möchte sich nicht zu den Gründen für die Buhrufe, der Vergewaltigungsvorwurf gegen van de Velde, äußern: „Ich will nicht viel dazu sagen. Was in der Vergangenheit war, ist Vergangenheit. Ich kann seine Vergangenheit nicht ändern. Ich bin hier, um mit ihm zu spielen. Wir wollen hier gute Ergebnisse haben. Es gibt viele Leute, die uns unterstützen. Wir tun es für sie.“
Die beiden Teamkollegen haben außerhalb der Spiele nicht viel Zeit, über dieses Thema zu sprechen. „Wir sehen uns vor den Spielen und im Training. Es ist schwierig.“ Immers versteht auch, dass van de Velde nicht viel zu seiner Vergangenheit sagen möchte, wie er der Bild erklärte. „Er hat viel Druck auf seinen Schultern. Ich bin okay damit. Mental sind wir stark, ich bin stark, wir stehen das zusammen durch.“ (jo)