MediaMarkt-Chef will Geschäfte in Deutschland auch sonntags öffnen: „Sollten das ausprobieren“

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Media-Markt Chef Wildberger befürwortet die Öffnung von Geschäften an Sonntagen. Die Idee ist immer wieder Thema. Auch die CDU Hessen prüft aktuell das Ladenöffnungsgesetz.

Berlin – Grundsätzlich ist die Arbeit an Sonn- und Feiertagen in Deutschland gesetzlich untersagt. Doch es gibt einige Ausnahmen und regelmäßige verkaufsoffene Sonntage. Und manche befürworten sogar die grundsätzliche Öffnung der Geschäfte an Sonntagen.

Dazu gehört auch Media-Markt Chef Karsten Wildberger, der sich in einem Interview mit der Funke Mediengruppe offen zu dem Thema geäußert hat: „Dort, wo das Kunden annehmen, würde ich das sehr gerne machen. Das heißt aber nicht, dass flächendeckend sonntags die Geschäfte aufmachen müssen“. Generell wünscht er sich mehr Freiheit bei solchen Fragen.

„Es gibt Kunden, die würden sehr gerne an einem Sonntag einkaufen gehen“

Aus der Sicht des Media-Markt Chefs, der auch Vorstandsvorsitzender des Mutterkonzerns Ceconomy ist, gibt es die Nachfrage auch an Sonntagen: „Es gibt aber Kunden, die würden sehr gerne an einem Sonntag einkaufen gehen.“ Er plädiert für eine offene Debatte und findet „wir sollten das einfach mal ausprobieren und den Vorschlag nicht direkt wieder zerreden.“

In Deutschland gilt der Sonntag als heilig und ist durchs Grundgesetz als Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung geschützt. Vor allem Organisation wie die Gewerkschaft Verdi oder die „Allianz für den freien Sonntag“ machen sich immer wieder gegen die Forderung nach mehr Öffnungen stark. Im europäischen Vergleich steht Deutschland mit der aktuellen Regelung nicht allein da. Auch wenn es Ländern wie Irland, Italien oder Ungarn kaum gesetzliche Einschränkungen gibt, bleiben in den meisten Ländern Supermärkte und Shopping-Geschäfte an Sonntagen zu.

Sollten Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet sein? Laut Media-Markt Chef Wildberger gibt es einige Kunden, die das befürworten würden.
Verkaufsoffener Sonntag.jpg © IMAGO/Funke Foto Services

CDU in Hessen prüft Ladenöffnungsgesetz

Zuletzt sorgte die Diskussion um die personallosen Mini-Supermärkte „Teo“ in Hessen für Aufregung. Dort hatte der hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in einem Urteil entschieden, dass die digitalen Mini-Supermärkte der Fuldaer Handelskette Tegut an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben müssen. Dabei funktionieren die Mini-Supermärkte ohne Personal. Allerdings verstoßen sie trotzdem gegen das hessische Ladenöffnungsgesetz, das die Schließung von Geschäften an Sonn- und Feiertagen vorsieht. Der VGH bestätigte, dass dieses Gesetz auch für automatisierte Verkaufsstellen gilt.

Wie die Hessenschau berichtet, hat die Landtagsfraktion der CDU nun angekündigt, das Gesetz in diesem Punkte zu reformieren. Die neue gewählte Koalition aus CDU und SPD wolle „entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen“ für bestimmte Sonntagsöffnungen schaffen. Dies könnte neben personallosen Supermärkten auch Dienstleistungsbetriebe treffen, die an Sonntagen ohne den Einsatz von Personal auskommen. Von solch einer Regelung würden Unternehmen wie Media Markt erstmals nicht profitieren. Aber vielleicht wäre die Initiative auch nur der Anfang einer größeren Liberalisierungswelle.

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