Angriff auf Drogenkartelle: Team Trump debattiert angeblich über Invasion Mexikos
Was Mexiko betrifft, hat Trump bereits eine Reihe von Maßnahmen angekündigt. Neben höheren Zöllen soll der Republikaner auch den Einsatz von US-Truppen planen.
Washington D.C. – Bereits 2023 soll Donald Trump mit dem Gedanken gespielt haben, militärisch in Mexiko einzugreifen, um die Führung und Infrastruktur dort tätiger Drogen-Kartelle ins Visier zu nehmen. Im US-Wahlkampf machte Trump daraus ein Versprechen. Nun sollen der designierte Präsident und sein Team darüber nachdenken, wie weit die Trump-Regierung in Mexiko eingreifen will. „Wie weit sollten wir in Mexiko einmarschieren?“, fragte ein Mitglied des Trump-Übergangsteams laut Rolling Stone-Bericht: „Das ist die Frage.“
Trump plant „Invasion“ in Mexiko: US-Militär gegen Drogenkartelle
Von einer „soft invasion“ soll die Rede sein, bei der US-Spezialkräfte zum Einsatz kommen würden. Die führenden Köpfe der Drogenkartelle sollen bei dieser Invasion getötet werden, so eine weitere Quelle gegenüber dem Magazin. Dass Trump seine Ankündigung in die Tat umsetzten könnte, scheint aufgrund seiner personellen Besetzung nicht mehr allzu unwahrscheinlich. Zu Trumps erster Amtszeit sei ein solcher Schritt undenkbar gewesen, heißt es in dem Bericht. Seither „haben viele in den Machtzentren der Republikaner Trumps Idee, Mexiko zu bombardieren oder anzugreifen, unterstützt.“
So haben sich sowohl Trumps Wunsch-Kandidat für den Posten des Außenministers, Marco Rubio, als auch seine Wahl für das Amt des Verteidigungsministers, Pete Hegseth, für die Möglichkeit eines Einsatzes in Mexiko ausgesprochen. Auch andere potenzielle Mitglieder der Trump Regierung scheinen einem Militär-Einsatz in dem Nachbarland der USA nicht im Wege zu stehen.
Trumps Wunsch-Außenminister spricht sich für US-Truppen in Mexiko aus – wenn Mexiko „kooperiert“
Trumps potenzieller Außenminister hatte laut Rolling Stone den Einsatz von US-Truppen in Mexiko befürwortet – jedoch unter der Bedingung, dass „die mexikanische Regierung kooperiert“. Ob Mexiko die militärische Einmischung der USA möchte, scheint fraglich.
Gegenüber t-online erklärte der Lateinamerika-Experten Günther Maihold: „Dass Trump reguläre Truppen nach Mexiko schicken könnte, ist überaus unwahrscheinlich.“ Für eine militärische Einmischung müsse sich der designierte US-Präsident das Go der mexikanischen Regierung einholen: „Mexiko reagiert sehr empfindlich auf Verletzungen der nationalen Souveränität“, so der Experte.
Trumps Kampf-Pläne gegen Drogenkartelle: Mexiko will keinen „Krieg“
Trump tauschte sich jüngst mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum über eines von Trumps Kernthemen im Wahlkampf aus – Migration. Im Ergebnis konnten sich die Staatschefin und der designierte Präsident offenbar nicht einigen. Während Trump auf seiner Plattform Truth Social im Nachgang verkündete, dass Mexiko „mit sofortiger Wirkung“, verhindern werden „dass Menschen an unsere Südgrenze gelangen“, teilte Sheinbaum auf X mit, Mexiko wolle nicht „die Grenzen schließen, sondern Brücken zwischen Regierungen und zwischen Völkern bauen“.
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Was den Kampf gegen die Drogen-Kartelle angeht, hatte Sheinbaum bereits im Oktober – anders als Trump – angekündigt, es werde keinen „Krieg“ gegen die Drogenhändler geben: „Der Krieg gegen el narco wird nicht zurückkehren.“ Stattdessen hatte die Präsidentin eine Vier-Punkte-Strategie dargelegt. „Aber sie hat ein Problem: Donald Trump“, schreibt das US-Magazin The Nation. Auch dort heißt es, dass „in den Augen vieler Republikaner in den USA eine Intervention südlich der Grenze inzwischen mehr als gerechtfertigt“ sei. Nun müsse die mexikanische Regierung Maßnahmen ergreifen, die Wirkung zeigen und Washington beschwichtigen, um einen Einsatz abzuwenden, so das Magazin.
Trumps Zölle gegen Mexiko, Kanada und China: Mexikanische Präsidentin spricht von Handelskrieg
Neben der Ankündigung, Militär in Mexiko einzusetzen, hat Trump im Wahlkampf bereits mehrere Handlungen bezüglich des US-Nachbarstaates angekündigt. Abgesehen von der Hetze des Republikaners gegen mexikanische Migrantinnen und Migranten, drohte Trump bereits, an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen zu wollen.
Die Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada begründete der Republikaner mit Einwanderern, die Kriminalität und Drogen mit über diese beiden Grenzen in die USA brächten. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum warb als Reaktion auf Trumps Zollankündigung für Zusammenarbeit, nahm aber auch das Wort „Handelskrieg“ in den Mund. (pav)