Grüner Teich? So werden Sie Algen los und schaffen ein gesundes Biotop

  1. Startseite
  2. Leben
  3. 24garten

KommentareDrucken

Algen können den Gartenteich schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Doch es gibt mehrere Methoden, sie effektiv zu bekämpfen und ohne Chemie für klares Wasser sorgen.

Ein Teich kann in der Fantasie ein echtes Highlight im Garten sein, mit klarem Wasser, sanftem Plätschern und summenden Libellen. Die Realität sieht jedoch oft anders aus, mit schleimigem, grünem Wasser und einem ständigen Kampf gegen Faden- oder Schwebealgen, besonders in den Sommermonaten. Aber kein Grund zur Sorge: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Algen vorzubeugen und sie ohne den Einsatz von Chemikalien zu bekämpfen.

Wie sich Faden- und Schwebealgen bilden

Fadenalgen auf einem Teich
Viele Fadenalgen bilden Inseln aus grünem Schmodder: Vom schönen Teich darunter ist nichts mehr zu erkennen. © Panthermedia / IMAGO

Algen im Teich sind nicht ungewöhnlich und können sogar in gut gepflegten Gewässern auftreten. In moderaten Mengen können sie dem Biotop sogar nützlich sein, indem sie Sauerstoff produzieren und kleinen Wassertieren wie Molchen als Versteck dienen. Zwei Arten von Algen sind besonders häufig in Gartenteichen zu finden:

  • Fadenalgen: Diese Algenart wächst oft an seichten Stellen und haftet an Steinen oder Wurzeln. Es bilden sich grüne, schleimige Inseln. In ihnen sind oft kleine Bläschen zu sehen. Das ist Sauerstoff, den die Alge bei der Photosynthese produziert.
  • Schwebealgen: Sie bewegen sich frei im Teichwasser. Wenn sie sich massenhaft vermehren, färben sie das Wasser grün. Man spricht dann von einer Algenblüte.

Im Frühjahr können die Algen jedoch oft überhandnehmen. Der Grund dafür ist, dass die anderen Teichpflanzen sich gerade erst entwickeln und die Algen alle Nährstoffe für sich beanspruchen können. Sie nutzen auch die immer wärmeren Sonnenstrahlen für die Photosynthese und die steigende Wassertemperatur im Teich, was besonders die Fadenalge begünstigt und ihre Vermehrung fördert.

Algen im Teich sind mehr als ein ästhetisches Problem

Ein Teich mit zu vielen Algen kann sich schnell in einen übelriechenden Tümpel verwandeln. Dies liegt unter anderem daran, dass andere Teichpflanzen bei einer explodierenden Algenpopulation kaum noch Sonnenlicht abbekommen und verkümmern. Laut der TU Freiberg kann es auch zu einem Sauerstoffmangel kommen: Wenn die Algen absterben, zersetzen sie bestimmte Bakterien, was viel Sauerstoff verbraucht. Im schlimmsten Fall können dadurch andere Wasserpflanzen, Fische, kleine Insekten und weitere Organismen im Teich sterben. Aber wie kann man das verhindern?

Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24garten.de.

Tipp 1: Teich am richtigen Standort anlegen

Es gibt verschiedene Tipps, um das Algenwachstum im Teich zu kontrollieren. Algen fühlen sich in kleinen und flachen Teichen besonders wohl, da sich das Wasser dort sehr schnell erwärmt. In einem großen Teich kommt es nicht so schnell zu einem Überschuss an Nährstoffen, etwa wenn Dünger aus Beeten oder Blätter ins Wasser gelangen. Der Standort des Teichs ist ebenfalls wichtig: Ein Teich in der prallen Sonne fördert das Algenwachstum. Besser ist ein Ort, der auch Schatten bekommt. Im Sommer kann der Teich auch mit einem großen Sonnenschirm oder -segel geschützt werden.

Tipp 2: Pflanzen bremsen Algenwachstum

Geeignete Wasserpflanzen, zum Beispiel Wasserlinsen, können dazu beitragen, das Algenwachstum im Teich zu reduzieren. Laut dem NDR Fernsehen sollte man drei verschiedene Zonen bepflanzen: das Ufer, das Flachwasser und die Tiefwasserzone. Pflanzen, die für Schatten im Teich sorgen, wie die Seerose oder der Lotus, sind ebenfalls gut. Es ist wichtig, diese nur in entsprechende Teicherde (werblicher Link) zu pflanzen. Normale Gartenerde enthält zu viele Nährstoffe, die Algen begünstigen.

Tipp 3: Tierische Helfer ansiedeln

Verschiedene Wassertiere können ebenfalls dazu beitragen, die Algenpopulation im Zaum zu halten. Im Frühjahr sind dem NDR zufolge Wasserflöhe nützlich, da sie sich von Schwebealgen ernähren. Aber auch Schnecken und Muscheln sind geeignet. Einige Fischarten können ebenfalls Algenfresser sein, allerdings nur bestimmte Arten, wie die Rotfeder, das Moderlieschen oder der Silberkarpfen. Zierfische wie Kois sind dagegen weniger geeignet zur Algenbekämpfung.

Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) schwimmt im Teich
Dem Moderlieschen schmecken die Algenfäden. Es eignet sich gut für kleine oder mittelgroße Teiche. © Erich Geduldig/ IMAGO

Tipp 4: Algen entfernen

Fadenalgen können einfach per Hand abgesammelt werden, zum Beispiel mit einem Kescher. Sie können aber auch um einen Stock oder langen Stiel gewickelt werden, um den Kreislauf zu unterbrechen, dass sich diese am Boden zersetzen und neue Algen bilden.

Tipp 5: Algen die Nahrungsgrundlage nehmen

Algen vermehren sich, wenn ein Nährstoffüberschuss im Teich vorliegt. Dieser kann beispielsweise durch Laub entstehen, das sich im Wasser zersetzt. Ein entsprechendes Teichnetz kann verhindern, dass dieses ins Wasser gelangt. Auch eine zu großzügige Fütterung der Fische kann zur Algenbildung beitragen. Mit fruchtbarer Gartenerde, zum Beispiel aus einem Beet neben dem Teich, werden bei Regen ebenfalls Nährstoffe ins Wasser gespült. Dies kann verhindert werden, indem man den Teich etwas höher anlegt oder mit einem Drainagegraben umgibt.

Einige Gartenbesitzer setzen auch chemische Mittel gegen Algen ein. Diese sind zwar effektiv, können jedoch oft den anderen Lebewesen im Teich schaden. Zudem sind sie keine nachhaltige und langfristige Lösung gegen das Problem.

Auch interessant

Kommentare