Mehr als eine Milliarde Schulden: Große Fast-Food-Kette ist insolvent

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Gastronomiebetriebe leiden unter der schwachen Wirtschaft und den Folgen der Pandemie. Mit Red Lobster ist nun eine prominente Restaurantkette aus den USA pleite.

Orlando, Florida – Nicht nur in Deutschland haben Gastronomiebetriebe zu kämpfen: Die amerikanische Fischrestaurantkette Red Lobster ist pleite. Das hat das Unternehmen am Montag, 20. Mai, offiziell bekannt gegeben. Bereits in der Vorwoche habe Red Lobster 99 Restaurants geschlossen und mit dem Verkauf der Einrichtung begonnen, berichtete das US-Medium Newsweek.

Die aus TV-Serien und Filmen bekannte Fast Food-Kette hat eigenen Angaben zufolge 578 Restaurants in 44 Bundesstaaten der USA und in Kanada sowie 64 Millionen Kunden jährlich. Dabei verzeichnet das Unternehmen einen Jahresumsatz von zwei Milliarden US-Dollar.

Fast-Food-Kette insolvent: Missmanagement, Konkurrenz und Inflation sorgen für Insolvenz von Red Lobster

Trotzdem folgt nun die Insolvenz. Das Unternehmen habe mehr als eine Milliarde Dollar Schulden. Das Vermögen belaufe sich dagegen auf weniger als 30 Millionen Dollar, berichtete CNN mit Verweis auf das Unternehmen. Das Ziel sei es, das Geschäft an seine Kreditgeber zu verkaufen. Im Gegenzug erhalte es die Finanzierung, um sich über Wasser zu halten.

Gründe für die Schieflage seien eine zunehmende Konkurrenz von weiteren, aufstrebenden Restaurantketten, die Inflation sowie die Folgen der Corona-Pandemie. Seit 2019 ist laut CNN die Zahl der Kunden um 30 Prozent gesunken, jedoch nicht wieder signifikant angestiegen.

Red Lobster räumt nach Pleite strategische Fehler ein

Auch Missmanagement ist demnach eine Ursache. Bei der Konkursanmeldung erklärte Red Lobster, dass es „ein aufgeblähtes und unterdurchschnittliches Restaurantportfolio“ habe. Zudem machte das Unternehmen den früheren Mehrheitseigner Thai Union für die Verluste verantwortlich.

Eingang zu einem Restaurant von Red Lobster.
Nahezu überall in den USA vertreten: Die Restaurantkette Red Lobster ist pleite. (Archivfoto) © Scott Brauer/Imago

Red Lobster habe zwei Lieferanten für panierte Shrimps gekündigt und einen Exklusivvertrag mit Thai Union abgeschlossen, was zu höheren Kosten für die Restaurantkette geführt habe, berichtete CNN.

Red Lobster ist insolvent: Pleite hat sich schon lange abgezeichnet

Die Pleite hat sich seit Monaten angekündigt. Im Januar 2024 engagierte Red Lobster den Umstrukturierungsexperten Jonathan Tibus, seit März ist er Geschäftsführer. Am 13. Mai folgte schließlich der Verkauf einiger Restaurants.

Red Lobster ist ein prominentes Beispiel aus den USA. Auch in Deutschland haben Restaurants jedoch mit schwierigen wirtschaftlichen Voraussetzungen zu kämpfen. Unter anderem aufgrund der Folgen der Pandemie und der schwachen Konjunktur droht der Gastronomie eine Insolvenzwelle. (ms)

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