Verwirrung um DFB-Rücktritt: Müller legte sich vor über einem Jahr eigentlich schon fest
Tritt Thomas Müller wirklich aus der Nationalmannschaft zurück? In der Vergangenheit legte er sich fest, das nicht zu machen.
Frankfurt – Im Viertelfinale gegen Spanien kam Thomas Müller zu seinem längsten Einsatz bei der Europameisterschaft. An der Niederlage in der Verlängerung konnte aber auch er nichts ändern. Nach dem Ausscheiden machte schnell ein Bericht der Bild die Runde, dass Müller sich nach dem EM-Aus von der Nationalmannschaft verabschieden wird. Während man noch auf eine offizielle Bestätigung wartet, hat Müller selbst dazu eigentlich schon alles gesagt. Vor über einem Jahr.
Müllers klare Ansage zum DFB-Team: „Solange ich Profifußballer bin“
Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis Müllers DFB-Rücktritt offiziell bestätigt wird. Möglicherweise aber wurden Müllers Worte nach der Niederlage gegen Spanien falsch interpretiert und der Medienbericht über den Rücktritt ist nur eine Falschmeldung, beruhend auf Vermutungen. Das legt zumindest eine Aussage aus der Vergangenheit nahe.
„Solange ich Profifußballer bin, stehe ich für die Nationalmannschaft zur Verfügung. Zurückzutreten, wenn mich der Bundestrainer braucht, das fühle ich nicht. Wenn ich nicht nominiert werde, obwohl ich dabei sein will, damit kann ich umgehen“, sagte Thomas Müller auf die Frage, ob die mittlerweile fast abgeschlossene EM 2024 sein Ziel sei.
Getätigt hat Müller die Aussage im Januar 2023. Zu dieser Zeit befand er sich mit dem FC Bayern München im Trainingslager in Doha. Bundestrainer war damals noch Hansi Flick und auch wenn mittlerweile Julian Nagelsmann das DFB-Team coacht, die Aussage, für die Nationalmannschaft zur Verfügung zu stehen, solange er Profi sei, dürfte vom jeweiligen Trainer unabhängig zu lesen sein.
Schlussstrich-Aussage nach dem DFB-Spiel gegen Spanien kein Widerspruch
Nun wurde sich in den Tagen nach der Niederlage gegen Spanien oft auf Müllers Worte nach der Partie bezogen. Diese sollten den Rücktrittsgedanken des Profis untermauern: „Realistisch betrachtet ist es schon möglich, dass das mein letztes Länderspiel gewesen ist.“
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Was Müller gesagt hat, kann aber auch als eine realistische Einschätzung der Umstände gelesen werden und nicht als Ankündigung, aus der DFB-Elf zurücktreten zu wollen. Bei der EM war der Bayer statt Leistungsträger eher der Sektion Stimmungsverbesserer zuzuordnen und von hinten drängen bereits die nächsten hoffnungsvollen Talente in die Nationalmannschaft.

Müller im DFB-Elf nach der Europameisterschaft wohl nicht mehr gefragt
Für Julian Nagelsmann dürfte mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 die Zeit für einen Umbruch im DFB-Team gekommen sein. Und Müller, dessen Vertrag beim FC Bayern in einem Jahr endet und der im September 35 Jahre wird, könnte in zwei Jahren durchaus schon die Schuhe an den Nagel gehängt haben. Kein klassischer Spieler also, mit dem man einen Umbruch gestaltet.
Ob nun Müller aus der Nationalmannschaft zurücktritt, und damit sich selbst widerspricht, oder ob er schlicht nicht mehr nominiert wird, das EM-Viertelfinale dürfte sehr wahrscheinlich sein letztes Spiel für das DFB-Team gewesen sein. Außer, der Verband plant noch ein großes Abschiedsspiel.
Verrückte dritte Möglichkeit um Müller-Karriere wenig realistisch
Was bleibt, ist eine dritte, etwas verrückte Möglichkeit. Mit der würde sich Müller nicht widersprechen, könnte aber trotzdem aus dem DFB-Team zurücktreten. Gemeint ist ein sofortiges Karriereende des Bayern-Angreifers.
Allerding steht Müller noch ein Jahr beim FC Bayern unter Vertrag und hat bislang auch noch keine Andeutungen gemacht, dass er urplötzlich seine Karriere beenden könnte. Dazu ist er auch beim Rekordmeister ein zu wichtiger Teil im Kader. Wenn auch dort mittlerweile mehr als Stimmungsgarant und Integrationshelfer für Neuzugänge. (sch)