Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Selenskyj listet Putins größte Ängste auf
Eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg lässt auf sich warten. Für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist klar: Ohne Putin wäre alles einfacher.
Paris – Der Ukraine-Krieg dauert unvermindert an – allen Verhandlungen über eine Waffenruhe zum Trotz. Für Wolodymyr Selenskyj ist klar, wer die verfahrene Situation auflösen könnte: Wladimir Putin. Doch dem russischen Machthaber fehle der nötige Friedenswille, so der ukrainische Präsident, der die russischen Drohnenangriffe auf sein Land als klares Signal bezeichnete, „dass Moskau keinen echten Frieden anstrebt“.
Selenskyj forderte deshalb den Westen auf, Putin noch mehr unter Druck zu setzen. Der Kremlchef fürchte das Bündnis aus Europa und den USA, sagte er in einem Interview mit europäischen Medien in Paris. Putins Hauptziel bestehe darin, diese Einheit zu spalten und zu schwächen. In einigen Bereichen sei ihm das auch gelungen.
Verhandlungen über Waffenruhe: Ende des Ukraine-Kriegs noch nicht in Sicht
Die kremlfreundlichen Kommentare der US-Politik hätten den Druck auf Russland aber geschwächt, so Selenskyj weiter. Er habe sich bereit erklärt, die Gespräche über eine Waffenruhe fortzusetzen, um eine Wiederaufnahme der US-Hilfe und des Informationsaustauschs zu gewährleisten.
Russland habe jedoch zusätzliche Forderungen zur Umsetzung des Abkommens im Schwarzen Meer gestellt, wobei es vor allem darum gegangen sei, den Sanktionsdruck auf Moskau zu verringern, sagte er. „Sie stellen der amerikanischen Seite Bedingungen für Sanktionen. Wenn Amerika stark ist, stehen wir auf unserem eigenen Boden und verteidigen uns“, so Selenskyj.

„Und dann wird alles vorbei sein“: Selenskyj überrascht mit Aussage zu Putin und dem Ukraine-Krieg
Selenskyj sprach auch davon, dass Putin große Angst davor habe, die Macht in Russland zu verlieren. Und wie nebenbei brachte er noch einen anderen Aspekt in die Diskussion über das Ende des Ukraine-Kriegs ein: Er spielte auf Putins Angst vor dem Tod an: „Er wird bald sterben. Das ist eine Tatsache. Und dann wird alles vorbei sein“, so Selenskyj.
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Tatsächlich kursieren seit Jahren Gerüchte, wonach Putin krank sein soll. Aus der Ferne ist schon von vielen Krankheiten die Rede gewesen, zum Beispiel von Parkinson oder Krebs. Dafür gibt es jedoch keine Beweise. Trotzdem stellt sich die Frage: Was passiert, wenn Putin stirbt?
Name | Wladimir Putin |
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Geboren | 7. Oktober 1952 |
Geburtsort | St. Petersburg, Russland |
„Koalition der Willigen“ sucht nach Lösungen im Ukraine-Krieg
Das Interview fand einen Tag vor dem Ukraine-Gipfel in Paris am Donnerstag (27. März) statt. Bei den Beratungen der „Koalition der Willigen“ soll ein mehrschichtiges Konzept militärischer Garantien und Hilfen für die Ukraine festgezurrt werden, das unter Federführung von Frankreich und Großbritannien erarbeitet wird.
Thema ist außerdem die langfristige Unterstützung der ukrainischen Armee und deren Verteidigungsfähigkeit, um nach einem möglichen Friedensschluss eine erneute russische Aggression abzuwehren. (cs)