Eurovision Song Contest: Absolute Wow-Änderung bei Deutschland? Anzeichen verdichten sich
Deutet sich eine sensationelle Änderung bei Deutschland für den Eurovision Song Contest an? Bei Stefan Raab wär’s nicht das erste Mal.
Wien/Berlin/Köln – Die gute Nachricht zuerst: Tünde Bornemisza (24) ist wieder im Vollbesitz ihrer stimmlichen Kräfte. Nach einer hartnäckigen Kehlkopfentzündung hat sie sich – auch durch eine drastische Maßnahme – ausreichend auskuriert. Sie scheint also bereit, um Deutschland gemeinsam mit ihrem Bruder als Abor & Tynna am 17. Mai in Basel beim Eurovision Song Contest zu vertreten. Die Belastungsprobe bei einem Auftritt in Braunschweig ist auch geglückt.
Die Frage ist nur, wie erfolgreich das Wiener Geschwister-Duo sein wird. In den Wettquoten sieht’s düster aus, auch der Zwischenstand in einem Fanclub-Voting verbreitet nicht gerade gute Laune und Optimismus für die ESC-Chancen. Immerhin ist ja noch ein bisschen Zeit, um zu punkten. Und genau das ist Abor & Tynna jetzt beeindruckend gelungen – auf ziemlich ungewöhnliche Weise.
Abor & Tynna veröffentlichen ESC-Song akustisch auf Ungarisch
Sie haben ihren ESC-Song „Baller“ neu aufgenommen und ein Video dazu bei YouTube auf dem offiziellen Eurovision-Song-Contest-Kanal veröffentlicht. In dieser Fassung ist der Track kaum wiederzuerkennen: Es ist eine Akustik-Version, gesungen auf Ungarisch! Denn was viele nicht wissen: Abor & Tynna beherrschen die Sprache fließend. „Wir sind zweisprachig aufgewachsen, Ungarisch ist unsere Muttersprache“, so Tynna bei starzone.ch. Der Papa der Geschwister ist Ungar, ihre Mutter kommt aus einer ungarischen Minderheit in Siebenbürgen in Rumänien.
Die neue „Baller“-Version lässt staunen. Und Abor & Tynna haben sogar das „Balla-la-la-la-la“-Wortspiel einigermaßen transferiert bekommen, mit etwas Kreativität. „Én lá lá lá lá lángra gyújtom az eget“, lautet die Hookline jetzt, was sinngemäß nicht mehr bedeutet, dass sie Löcher in die Nacht ballere, sondern dass sie den Himmel in Brand stecke, nur noch etwas poetischer, in etwa wie „Ich tauche den Himmel in Flammen“. Angemessen pathetisch für die emotionale Song-Version.
Eurovison-Song-Contest-Act Abor & Tynna trifft voll ins Schwarze
Der Ansatz trifft ins Schwarze, wie sich in den überwältigten Kommentaren zeigt. Mehr als 1.000 Likes bekommt folgender: „Das bedeutet so viel für uns ungarische ESC-Fans! Etwas in unserer Sprache im ESC-Kanal nach sechs Jahren, träume ich?“ Was gemeint ist: Ungarn selbst ist seit 2020 nicht mehr beim Eurovision Song Contest vertreten. „So stolz auf euch“, geht der Kommentar weiter, und dann auf Ungarisch: „Großes Lob aus Ungarn.“
Andere Reaktionen klingen ähnlich: „Ich kann nicht glauben, etwas mit Ungarn-Bezug beim Eurovision Song Contest 2025 zu sehen“, „Ich hatte keine Erwartungen. Jetzt bin ich sprachlos“ oder auch „Als Ungar könnt ihr euch nicht vorstellen, wie viel dieses Video für die ungarischsprachige ESC-Community bedeutet. Wir sind so stolz und so glücklich, diesen Song in unserer Muttersprache zu sehen und zu hören und wir sind wirklich dankbar, dass ihr euch entschieden habt, den Song auf Ungarisch zu covern.“
Abor & Tynna danken Fans für überwältigendes Feedback
Abor & Tynna haben die Komplimente wahrgenommen, schreiben auf Englisch und auf Ungarisch später: „Vielen Dank für all die Liebe, Nachrichten und netten Kommentare, wir sind davon sehr berührt. Danke an alle, die uns unterstützen.“ Auch strategisch war die Coverversion eine gute Idee: Die Anrufe vieler ungarischstämmiger ESC-Fans rund um den Globus dürften Deutschland sicher sein.
Extraspannend wird es aber, wenn man den Wunsch aus manchen Kommentaren weiterdenkt. „Sehr geil! Vielleicht einfach mit dieser Version antreten“, schlägt eine Nutzerin vor. Kehren die deutschen Vertreter der deutschen Sprache den Rücken und zaubern die Idee aus dem Hut, mit ungarischem Gesang anzutreten? Das wäre ein wirklich überraschender Twist, eine Sensation! Aber wäre es auch denkbar? Eher nicht.
Eurovision Song Contest: Flechten Abor & Tynna einen ungarischen Part in ihren Song ein?
Ein Mittelweg hingegen ist durchaus realistisch. Zumal Stefan Raab (58) ja seine Finger im Spiel hat, der schon Max Mutzke 2024 in Istanbul betreute. Möglicherweise wird dieses Jahr mit Abor & Tynna in Basel ja eine alte Erfolgsidee aufgewärmt. Mutzke sang einen Teil von „Can‘t wait until tonight“ 2004 auf Türkisch und verblüffte damit viele. Jubel brandete damals auf in der Halle beim Eurovision Song Contest. Rang 8 war die Folge.
Flechten auch Abor & Tynna auf der ESC-Bühne in Basel einen ungarischen Part ein? Raab wär’s zuzutrauen, wenn er sich davon einen Schub erhofft. Und bei den Geschwistern würde er sicher offene Türen einrennen. Die Fans träumen jedenfalls davon. „Stellt euch einen ungarischen Part beim ESC vor. Nur ein kleines bisschen! Es wäre unglaublich“, so ein Kommentar bei YouTube. Die Hoffnungen könnten auch dadurch befeuert werden, dass das neue Video auf dem hochoffiziellen ESC-Kanal hochgeladen wurde, nicht etwa auf dem persönlichen von Abor & Tynna.
Ein weiterer YouTube-Kommentar: „Würde es spannend finden, eben weil die beiden es ja auch repräsentieren, einen Mix aus dem Original und dieser Version zu hören.“ Diese Gedankenspiele dürften bei Raab sowie Abor & Tynna mit recht hoher Sicherheit existieren, dafür sprechen die neue „Baller“-Version und die Vergangenheit mit Max Mutzke. Ob sie die Idee auch umsetzen? Die TV-Legende hat übrigens eine Spezial-Show in der ESC-Woche angesetzt. (lin) Verwendete Quellen: YouTube, starzone.ch, waz.de, sz.de, eurovisionworld.com