Hersteller zieht Konsequenzen - Solarkonzern Meyer Burger stellt Modulproduktion in Deutschland ein

Der Solarkonzern Meyer Burger stoppt die Produktion von PV-Modulen im sächsischen Freiberg und bereitet die Schließung des Standorts für Ende April vor. Das gab das Unternehmen am frühen Freitagmorgen bekannt. Stattdessen will das Unternehmen die Produktion in den US-Bundesstaat Colorado verlagern. Bereits „ab der ersten Märzhälfte“ soll die Produktion in Freiberg eingestellt werden.

Meyer Burger drohte bereits mit Schließung

Das „Solarpaket I“, mit dem angeschlagenen Unternehmen geholfen werden soll, verzögert sich bis mindestens Ende März, da sich die Ampelregierung bisher nicht einigen konnte. Meyer Burger hatte bereits vor einem Monat gedroht, den Standort Freiberg zu schließen, sollte die Bundesregierung nichts gegen die „gravierende Marktverzerrung in Europa“ unternehmen.

Die europäische Photovoltaikindustrie steckt in der Krise, da immer mehr billigere Module aus China auf den europäischen Markt kommen. Der Chef des Dresdner Modulherstellers Solarwatt warnte vor wenigen Wochen im Interview mit dem „Handelsblatt“, dass die Branche in Deutschland und Europa existenziell bedroht sei.

Meyer Burger schreibt seit Jahren Verluste. Aus diesem Grund hat sich der Konzern im Jahr 2020 vom Solaranlagenbau auf die Modulproduktion umgestellt - bislang ohne Erfolg. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Konzern mit einem einem operativen Verlust von umgerechnet mindestens 132 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren stürzte der Kurs des Unternehmens um fast 87 Prozent ab.