Mann geht mit Juckreiz zum Arzt – und erhält niederschmetternde Diagnose
Ein Familienvater wollte nur seinen Juckreiz behandeln lassen – und sah sich beim Arzt mit der Diagnose einer seltenen Krebsart konfrontiert. Gibt es Hoffnung?
Glasgow – Geschichten, die nur das Leben schreibt, gibt es viele. Manche kommen mit einem Happy End daher, andere sind von purer Tragik geprägt. Der Ausgang der Geschichte von Yasir Masood ist hingegen noch offen. Der 42-Jährige begab sich wegen anhaltendem Juckreiz zum Arzt – und erhielt dort eine niederschmetternde, lebensverändernde Diagnose.
Mann will seinen Juckreiz beim Arzt behandeln lassen – und erhält Krebsdiagnose
Wie der Mirror berichtet, wollte Masood im Januar 2023 seine juckende Haut am Unterleib vom Arzt behandeln lassen. In der Praxis musste der 42-Jährige dann ernüchternd feststellen, dass seine Symptome auf eine tödliche Krankheit hinweisen können. Laut dem britischen Medium wurde bei dem Familienvater nämlich Gallengang-Krebs diagnostiziert. Hiermit ist eine seltene Krebsart gemeint, die für gewöhnlich erst bei Menschen ab 65 Jahren auftritt.
Masood, der mit seiner Frau Yasmine und ihren beiden Töchtern im schottischen Glasgow wohnt, ist mehr als 20 Jahre jünger. Mittlerweile sei er nicht mehr in der Lage, zu arbeiten, so der ehemalige Online-Unternehmer. Am Anfang bestand noch die Hoffnung, dass die Krankheit durch einen operativen Eingriff bekämpft werden könnte. Doch nach dem Eingriff im März dann die Feststellung der Ärzte: der Krebs hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits lokal ausgebreitet.
Gallengang-Krebs-Patient entscheidet sich für Chemo – die jedoch nur bei wenigen Erkrankten wirksam ist
Dem Familienvater wäre zwar eine Chemotherapie angeboten worden. Doch sei diese nur bei zehn bis 15 Prozent der Gallengang-Krebs-Patienten wirksam. „Sie sagte, es besteht die Möglichkeit, dass die Chemotherapie ihn schwächer machen und ihm das Leben kosten könnte. Sie sagte, wir könnten es versuchen und eine Verlängerung des Lebens um drei Monate erzielen oder eine bessere Lebensqualität anstreben“, spricht Masoods Ehefrau über die Aussagen der Ärztin.
Symptome von Gallenblasenkrebs
Tumoren der Gallenwege sowie der -blase treten eher selten auf. In ihrer ursächlichen Entstehung sind sie noch ungeklärt. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zum Gallensteinleiden besteht. Doch auch eine erbliche Komponente steht im Raum.
Die Symptome bei den Gallenblasen- und Gallengangkarzinomen treten erst spät auf. Dadurch ist die Krankheit beim Zeitpunkt der Diagnose meist schon weit fortgeschritten, informiert die Deutsche Krebsgesellschaft.
Zu den häufigsten Symptomen bei Gallenblasen und -gangskrebs zählen sich dunkel verfärbender Urin, Gelbsucht, Jucken der Haut, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit sowie Erbrechen.
Letztlich entschied sich das Ehepaar aber für die Chemotherapie. Seitdem befindet sich der Familienvater in palliativer Behandlung. Und die Hoffnung, dass der 42-Jährige durch die sogenannte Dendritische-Zellen-Therapie länger leben könnte, besteht weiterhin. Hiermit ist ein spezielles medizinisches Verfahren gemeint, das zur Erzeugung tumorspezifischer Immunität bei Patienten mit fortgeschrittenem Krebs eingesetzt wird. Die Behandlung würde in London stattfinden.
„Wollen nicht unglücklich sein“: Paar bleibt trotz Krebsdiagnose vom Mann positiv
Auf finanzieller Ebene sieht sich die Familie Masood dadurch mit hohen Kosten konfrontiert. Diese würden sich auf mindestens 30.000 Pfund belaufen (etwa 35.000 Euro). Gestemmt werden sollen die Kosten durch eine Crowdfunding-Kampagne. Immerhin: Mehr als ein Drittel der benötigten Summe, über 10.000 Pfund, seien schon zusammengekommen.
Und, das ist wohl das Wichtigste: trotz der extrem angespannten, schwierigen Situation versucht die Familie aus Glasgow positiv zu bleiben. Yasmine und Yasir konzentrieren sich auf die weiterhin schönen Momente im Leben. „Wir haben uns als Paar entschieden, dass wir nicht unglücklich sein wollen. Wir versuchen, alles so normal wie möglich zu halten“, heißt es von Yasirs Frau. Stets in der Hoffnung, dass die ganz persönliche Geschichte ihres Mannes ein Happy End findet. (han)