Bisher schon 365 Ehec-Fälle in Bayern – mehr als im ganzen Jahr 2024

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Besonders Kinder sind gefährdet: Ehec-Infektionen steigen in Bayern. Seniorenheime in Belgien melden ebenfalls vermehrte Fälle.

München - Ehec-Bakterien können schwere Erkrankungen verursachen. Aktuell gibt es Fälle in Mecklenburg-Vorpommern und in Seniorenheimen in Belgien - und auch in Bayern sind die Zahlen heuer höher.

Bisher in diesem Jahr mehr Ehec-Infektionen in Bayern als im gesamten Jahr 2024

In Bayern wurden in diesem Jahr bereits mehr Ehec-Infektionen verzeichnet als im gesamten Jahr 2024, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums in München hervorgeht. Bis Mitte August wurden 365 Fälle registriert, während es im Vorjahr insgesamt 352 waren.

Seit 2020 nimmt die Zahl der gemeldeten Fälle im Freistaat stetig zu, berichtete das Gesundheitsministerium. Damals lag die Zahl bei 186, im darauffolgenden Jahr bei 208, 2022 bei 214 und 2023 bereits bei 248.

Ehec-Infektionen
Es gibt jetzt schon mehr Ehec-Infektionen in Bayern als im ganzen Jahr zuvor (Symbolbild). © Guido Kirchner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Ehec-Inzidenz, also die Anzahl der gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner in Bayern, stieg von 1,42 im Jahr 2020 auf 2,75 in den ersten knapp acht Monaten dieses Jahres.

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Ehec-Infektionen in Deutschland nehmen zu: RKI beobachtet Lage

Aktuell häufen sich Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern, und es gibt Ausbrüche in belgischen Seniorenheimen. Diese Situation erinnert an einen Ausbruch in Deutschland im Jahr 2011, bei dem etwa 3.800 Erkrankungen registriert wurden und über 50 Menschen starben. Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht derzeit keine Anzeichen für eine Zunahme von Ehec-Fällen in anderen Regionen Deutschlands, beobachtet die Lage jedoch weiterhin sehr genau.

Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit eine Person aus Bayern betroffen.

Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und beschreibt bestimmte krankheitserregende Stämme des Darmbakteriums, die vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vorkommen. Diese Mikroben können beispielsweise durch kontaminierte Lebensmittel auf Menschen übertragen werden.

Ehec-Inzidenz in Deutschland steigt: Kann schwere Durchfallerkrankungen auslösen

Sie produzieren starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen und das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) verursachen können, eine Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig ausgereift sind.

Ehec-Ansteckungen gibt es regelmäßig. Nach Daten des Robert Koch-Instituts zufolge wurden 2023 bundesweit mehr als 3.440 Erkrankungen erfasst, 2024 rund 4.570 und in diesem Jahr bisher etwa 3.660 (Stand 27. August).

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