Auszeichnung der 101 besten Hotels: Zwei Häuser vom Tegernsee unter den Top Ten
Dort, wo einst der Adel badete, feierte sich am Sonntag die Spitze der deutschen Hotellerie. In Wildbad Kreuth wurden die 101 besten Häuser des Landes gekürt. Unter die Top Ten schafften es auch zwei Hotels aus dem Tegernseer Tal.
Wildbad Kreuth – Wie immer, wenn Korbinian Kohler etwas anpackt, bleibt es nicht bei klein-klein. In E-Porsche-Shuttles und – der schieren Menge an Teilnehmern geschuldet – Bussen lässt er die Gäste von seinen Hotels im Tal nach Wildbad Kreuth bringen. Auf der Wiese vor der historischen Empfangshalle glüht in der Abenddämmerung der Bachmair-Weissach-Ballon, ins Rauschen des Gasbrenners mischt sich das Brummen der Alphörner. Zur Begrüßung gibt’s Champagner, Service-Roboter und auch echte Menschen servieren Kanapees.
„101 beste Hotels“: Format gilt als Oscar-Verleihung der Branche
Dort, wo einst die CSU-Granden bei ihren legendären Klausurtagungen Hof hielten, stehen nun Gastgeber Kohler und Carsten K. Rath und bitten zum Foto vor der Sponsorenwand. Der Unternehmer und Hotelmanager Rath hat 2018 das Format „Die 101 besten Hotels Deutschlands“ ins Leben gerufen. Er gilt als „Rockstar der Hotellerie“, das Event gemeinhin als Oscar-Verleihung der Branche. Und so tummeln sich wenig später im Festsaal zwar auch Stars aus der Unterhaltungsbranche wie der Schauspieler Wayne Carpendale oder der Filmproduzent Max Wiedemann, aber eben und vor allem auch die Manager und Eigentümer der Top-Hotels in Deutschland.
Wildbad Kreuth soll ein spiritueller Rückzugsort werden
Es ist zweifellos die Spitzengruppe, und diesen Faden greift Gastgeber Kohler bei seiner Begrüßung auf. „Im 18. und 19. Jahrhundert hat sich hier die europäische Adelselite getroffen“, sagt er. „Daran wollen wir mit unserem Konzept für Wildbad Kreuth anschließen.“ Bekanntermaßen hat der Unternehmer einen Großteil des Areals in Erbpacht von der Herzoglichen Familie übernommen, plant hier nach eigenen Worten ein Mental-Retreat von Weltrang. Ein spiritueller Rückzugsort, der freilich nicht mehr allein dem Adel vorbehalten sein soll. „Es ist wichtig“, ruft er seinen Kollegen zu, „dass wir uns der breiten Gesellschaft öffnen.“ Die Branche, das habe die Corona-Krise gezeigt, habe große gesellschaftliche Relevanz und müsse sich dieser Verantwortung bewusst sein.
Bachmair-Weissach und Seehotel Überfahrt unter den Top Ten
Von einem Mental-Retreat ist an diesem Abend noch nichts zu spüren, dafür viel vom Glamour gehobener Hotellerie. „Unsere Mission ist es, die faszinierendsten Hotels ins Rampenlicht zu rücken“, betont Co-Gastgeber Rath. Während eines mehrgängigen Menüs werden die Besten der Branche gekürt, es fallen die Namen aller großen Häuser in Deutschland. Zwei aus dem Tegernseer Tal schaffen es in die Spitzengruppe: Platz acht geht ans Bachmair Weissach, Platz neun ans Seehotel Überfahrt in Rottach-Egern. Besser sind nur so renommierte Häuser wie Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen, das Severin’s auf Sylt oder der inzwischen vierfache Sieger, das Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg. Das Parkhotel Egerner Höfe (Rottach-Egern) erreicht als eines von 70 Häusern in Deutschland die Kategorie „Ausgezeichnet“.
Lob für die rund 400-köpfige Bachmair-Crew
Kohler ist stolz auf die neuerliche Spitzenplatzierung, schon im Vorjahr hatte sein Hotel Rang acht belegt. Es ganz nach vorne zu schaffen, sei extrem schwierig, der Wettbewerb unter den Hotels äußerst hart. Ganz besonders freut ihn deshalb der gleichzeitige Sieg in der Kategorie Luxury-Family-Resorts. „Diese Auszeichnung ist mir besonders wichtig“, gesteht er. Früher am Abend hatte er bereits die rund 400-köpfige Bachmair-Crew gelobt, die für das zweitägige Event regelrecht geschuftet habe. Auch den Branchenkollegen war das nicht entgangen. „Das“, nickt einer der Top-Preisträger mit Blick in den Festsaal anerkennend, „muss man in dieser Größenordnung erst mal hinbringen.“
sh


