„80 Euro gezahlt, hungrig aufgestanden“: Restaurant-Gast platzt in Urlaubsort in Österreich der Kragen
Ein Restaurant-Besuch in einem bekannten Urlaubsort in Österreich hat ein Nachspiel: Nach einer Rechnung von rund 80 Euro beschwert sich ein Gast.
Bad Ischl – Wenn Gäste nach dem Restaurant-Besuch unzufrieden sind, können sie das mit einer negativen Bewertung bei Google Maps öffentlich machen. Das kann dem Lokal aber auch schaden. Umso größer ist der Ärger bei den Wirten, wenn ein Verriss ihrer Meinung nach ungerechtfertigt ist. Da hilft manchmal nur die Flucht nach vorne – etwa, als einer erwachsenen Frau ein Kinderschnitzel verweigert wurde.
Bad Ischl (Österreich): Kuchltheater-Wirt spricht nach negativer Bewertung Klartext
Auch Siegfried Baumgartner hat sich für Klartext und eine deutliche Stellungnahme entschieden. Er betreibt das Kuchltheater im österreichischen Urlaubsort Bad Ischl (Oberösterreich). Jetzt stieß er auf eine sehr frische Google-Bewertung: Eine Besucherin hatte das Kuchltheater mit einem von fünf Sternen bewertet. Zwar freute sie sich über den schönen Ort am Brunnen mit Livemusik. Alles andere fand jedoch nicht ihre Gunst.
„Circa 80 Euro bezahlt und sind hungrig aufgestanden“: Gast beschwert sich nach Besuch in Österreich-Lokal
„Dadurch, dass man jede Komponente vom Frühstück selbst auswählen kann, kommt dann schnell eine ordentliche Summe zusammen“, ärgert sie sich. „Wir haben für drei Personen circa 80 Euro bezahlt und sind hungrig aufgestanden. Zusätzliches Problem waren die hundert Wespen, die einen nicht eine Sekunde in Ruhe essen ließen. Wir haben die Bedienung gefragt, ob es denn eine Fliegenklatsche oder etwas zur Abwehr gebe. Das wurde verneint, daher fiel das Frühstück kurz aus. Leider sehr enttäuschend und wir werden nicht nochmal hingehen.“
Wirt Baumgartner wollte es genauer wissen und machte sich erst mal schlau. „Als Unternehmer bin ich verpflichtet, dem auf den Grund zu gehen, vor allem wenn es mein Restaurant schädigt und ich habe recherchiert“, schreibt er in einem Facebook-Beitrag. Das Kuchltheater sei „für seine Frühstücksqualität zu einem angemessenen Preis“ bekannt.

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Er suchte sogar den Bon raus und kam zum Schluss: „Ja, Sie haben nur gefrühstückt und dafür 76,40 Euro bezahlt, und das ist viel Geld, ich habe mir dann die Rechnung genau angesehen und habe festgestellt, dass alles im Rahmen war.“ Er verweist auf Bio-Gebäck, Fruchtsäfte und Prosecco, was die Gäste eigens dazubestellt haben. „Der Gesamtpreis dürfte ja keine Überraschung sein, weil es ja aus den einzelnen Komponenten von Ihnen ausgesucht wurde.“ Alleine das 0,2-Liter-Fläschchen Prosecco schlug mit 8,80 Euro zu Buche.
Die Wespenplage bedauert der Betreiber zutiefst und hätte sich eine aufmerksamere Reaktion seiner neuen Praktikantin gewünscht. Er sei immer dankbar für Vorschläge und Anregungen. Doch gleichzeitig spricht aus dem Facebook-Posting natürlich ein gewisser Ärger. Wenig überraschend, dass sich auch einige User in den Kommentaren auf seine Seite schlagen, den Beitrag dürften zunächst überwiegend Follower des Kuchltheaters gesehen haben.
Bad Ischl (Österreich): Viele nehmen den Wirt in Schutz – „Nicht ärgern ... nur wundern“
„Einfach zu Hause bleiben und nicht andere schädigen“, meint eine Nutzerin. „Das waren sicher Touristen aus einer Großstadt ... ohne Worte“ eine weitere. Eine andere findet den Croissant-Preis von 1,30 Euro „extrem günstig“. Weitere Kommentare lauten: „Nicht ärgern ... nur wundern“ oder „Gut, dass du sowas öffentlich machst. Es gibt Leute, die sind einfach dreist“. Das Kuchltheater in Bad Ischl kommt übrigens auf eine Google-Durchschnittsbewertung von 4,5 von 5 Sternen, derzeit allerdings mit mehreren negativen Bewertungen. Jedenfalls scheint der Wirt stets um Besserung bemüht – und um Transparenz. Beim Preis für Kaffee und Kuchen kippte unlängst ein Griechenland-Urlauber aus den Latschen. (lin)