Rufbus Hoki plus kommt an: Nachbarn fahren damit vor allem nach Holzkirchen

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Gut gestartet: Der Rufbus Hoki plus bedient seit Anfang März Holzkirchen, Otterfing, Valley und den Norden Warngaus. Unser Bild entstand beim Start und zeigt (v.l.) Bernhard Schäfer (Bürgermeister Valley), Leonhard Obermüller (Zweiter Bürgermeister Warngau), Landrat Olaf von Löwis sowie die Bürgermeister Christoph Schmid (Holzkirchen) und Michael Falkenhahn (Otterfing). © Stefan Schweihofer

Seit Anfang März bedient der Rufbus Hoki nicht mehr nur Holzkirchner Gebiet, sondern als Hoki plus auch Otterfing, Valley und Warngau-Nord. Erste Nutzerzahlen zeigen, dass das neue digitalgestützte On-Demand-System gut ankommt im Erweiterungsgebiet.

Holzkirchen/Otterfing – Der Hoki hat sein Revier vergrößert. Was im September 2022 als Bedarfs-Rufbus nur auf Holzkirchner Gemeindegebiet startete, war auf Anhieb so erfolgreich, dass Anfang März auch die Gemeinden Otterfing, Valley und Warngau (Nord) einstiegen – trotz der Kosten, die auf jede Gemeinde zukommen. Jetzt präsentierte Holzkirchens Standortförderin und Projektbetreuerin Eva Schmitz im Verkehrsausschuss und im Otterfinger Gemeinderat erste Zahlen.

„Die Passagierzahlen sind insgesamt deutlich gestiegen“, erklärte Schmitz. 4652 Personen beförderten die drei Hoki-Kleinbusse im März, 4734 im April. Im letzten Monat vor der Erweiterung (Februar) waren es 500 Passagiere weniger gewesen. Die allermeisten Fahrgäste (im März und April etwa 4100) wollten innerhalb Holzkirchens oder nach Holzkirchen gebracht werden. Aus Otterfing etwa starteten 166 (März) und 146 (April) Passagiere. Der Eindruck, der Hoki sei seit der Erweiterung in der Marktgemeinde selbst nicht mehr so gut zu nutzen, er täusche, betonte Schmitz: „Die Nutzung ballt sich nach wie vor in Holzkirchen.“

Innerhalb der Erweiterungsgemeinden ist der Hoki noch kein so großes Thema. Nur jede 15. Fahrt, die in Otterfing startete, hatte auch ihr Ziel in der Gemeinde (in Valley jede fünfte Fahrt). Von Otterfing nach Valley ließen sich im April 19, nach Warngau 13 Fahrgäste chauffieren. „Besonders die interkommunalen Fahrten werden noch stärker zulegen“, glaubt Schmitz. Im April überschritten die Kleinbusse bereits 1077 Mal Gemeindegrenzen. Besonders wenn größere Feste anstehen, etwa beim Otterfinger Dorf- oder Weinfest, werde der Hoki plus seine Stärken ausspielen.

Schmitz betonte aber auch, dass die Kleinbusse nicht jede Anfrage (70 Prozent kommen über die App, der Rest telefonisch) auch bedienen können. Im Algorithmus habe man einen Umwege-Faktor definiert, der manche Fahrt zugunsten anderer Anfragen unmöglich mache. Ziel ist, mit einer Fahrt möglichst viele Passagiere mitzunehmen. Dieser „Pooling-Faktor“ liegt derzeit bei 1,9 Beförderten pro Fahrt. „Der Hoki ist kein Taxi, das mich immer direkt von A nach B bringt“, betont Holzkirchens Bürgermeister Christoph Schmid.

Angefahren werden in der Erweiterungsgemeinden bisher nur virtuelle Haltestellen. 29 sind es derzeit in Otterfing. Möglich sei, wie in Holzkirchen auch, stationäre Haltestellen mit Beschilderung einzurichten – das ist ein Wunsch der Gemeinde Otterfing. „Wir sammeln Erfahrungen und könnten das im Sommer umsetzen“, sagte Schmitz. Die Sichtbarkeit könne helfen, den Hoki bekannter zu machen. „Es dauert, bis sich das rumspricht.“

Schmitz bot an, den Rufbus etwa bei Seniorentreffs live vorzustellen. „Das mit den virtuellen Haltestellen ist für Ältere nicht leicht zu verstehen“, berichtete Otterfings Gemeinderatsmitglied Ulrike Stockmeier (FLO). Die telefonische Beratung erledige der Betreiber jedoch vorbildlich.

Der Hoki sei dabei, den ÖPNV im Raum Holzkirchen zu revolutionieren, stellte Holzkirchens CSU-Fraktionssprecher Sebastian Franz fest. „So stelle ich mir interkommunale Zusammenarbeit vor.“ Die Finanzierung teilen sich der Landkreis mit bis zu 150 000 Euro im Jahr sowie die Gemeinden. Passagiere zahlen zwei Euro innerhalb einer Gemeinde oder 3,80 Euro für interkommunale Fahrten. Für Kinder und Senioren kostet es jeweils die Hälfte.

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