Blick auf die Ex-Bayern-Kollegen: Wäre für Müller mehr als Vancouver drin gewesen?

  1. Startseite
  2. Sport
  3. FC Bayern

Kommentare

Thomas Müller spielt für die Vancouver Whitecaps, während Ex-Kollegen noch bei sportlich und finanziell attraktiveren Klubs unter Vertrag stehen.

München – Thomas Müller geht ab sofort für die Vancouver Whitecaps in der MLS auf Torejagd. Nach 25 Jahren beim FC Bayern erhielt der 35-Jährige keinen neuen Vertrag mehr in München. Vancouver gilt als eine der attraktivsten Städte der Welt. Doch sportlich sind die Kanadier sicherlich weit weg von internationalem Top-Fußball einzuordnen, selbst wenn es jetzt eine Chance auf den MLS-Titel gibt.

Bayern-Legende Thomas Müller setzt seine Karriere in Vancouver fort.
Thomas Müller hat sich vom FC Bayern verabschiedet. © IMAGO/Mladen Lackovic

Auch soll Müller nicht sonderlich viel verdienen. Die Rede ist von zunächst 600.000 Euro, im kommenden Jahr von sechs Millionen Euro. Beim FC Bayern verdiente Müller um die 17 Millionen Euro. Bleibt die Frage: Wäre sportlich und finanziell nicht mehr für Müller drin gewesen? AC Florenz oder Galatasaray Istanbul lauteten in diesem Sommer gerüchteweise die Optionen für Müller. Besonders in der Türkei wären für Müller ein Gehalt von zehn Millionen Euro und die Champions League möglich gewesen.

Lewandowski stürmt für den FC Barcelona

Und auch bei einem Blick auf seine Ex-Teamkollegen vom FC Bayern fragt man sich, ob Müller, der doch im Frühjahr unbedingt noch auf Top-Niveau Fußballspielen wollte, ein großes Abenteuer in Europa verpasst. Ex-Sturm-Kollege Robert Lewandowski ist 36 Jahre alt und hat (noch) einen Stammplatz beim FC Barcelona sicher. Dort coacht einer der Lieblingstrainer von Müller, Hansi Flick. Gemeinsam gewannen sie das Sextuple 2020.

Dann gibt es noch den „ewigen Dante“, der mit 41 Jahren bei OGC Nizza spielt. Mit dem Champions-League-Sieger von 2013 kämpfen die Franzosen gerade noch um die Qualifikation zur Königsklasse. Mittelfeld-Akteur Javi Martínez ist mit seinen 36 Jahren in Katar bei Al-Bidda SC aktiv. Das Engagement ist sicherlich finanziell attraktiv.

Und der ebenfalls 36 Jahre alte Jérôme Boateng ist noch Abwehrspieler beim LASK in Österreich. Boateng liegt zwar sportlich und finanziell hinter dem Müller-Angebot der Whitecaps zurück, dafür hat er es nicht weit nach München, wo er zum Teil seine Trainerausbildung absolviert.

„Ich freue mich nach Vancouver zu kommen, um diesem Team zu helfen, die Meisterschaft zu gewinnen. Ich habe großartige Dinge über die Stadt gehört, aber zuallererst komme ich, um zu gewinnen“, sagte Thomas Müller nun bei der Bekanntgabe seines Wechsels.

Eberl: Müller wollte beim FC Bayern weiter gut verdienen

Dennoch bleibt eine argumentative Lücke bestehen: Müller wollte mit dem FC Bayern 2025/26 um die wichtigsten Titel im Klub-Fußball spielen. Zudem sagte Sport-Vorstand Max Eberl, Müller habe auch dementsprechend weiter ein hohes Gehalt eingefordert.

Warum hat sich Müller also nicht nach einer attraktiven Alternative in Europa umgesehen? Ein Klub, der Champions League spielt und ihm zumindest zehn Millionen Euro zahlt, wäre im Bereich des Möglichen gelegen. Diese Antwort bleibt Müller noch schuldig.

Auch interessant

Kommentare