Mehr als 300 Einsätze liegen hinter den Feuerwehren im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Stadt Geretsried hat Sperrzonen eingerichtet, die Kreisbehörde einen Polizeihubschrauber angefordert.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Das Wetter beschert den Menschen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen an diesem Wochenende ein Wechselbad der Gefühle: Seit Sonntagfrüh strahlt die Sonne über einer traumhaften Winterlandschaft – nur wenige Stunden zuvor hielt massiver Schneefall die Feuerwehren, Räumdienste, Polizei und Rotes Kreuz in Atem. Nach dem heftigen Wintereinbruch hat die Stadt Geretsried mehrere öffentliche Plätze gesperrt, darunter den Stadtwald, den Waldfriedhof, die Radwege sowie die Spielplätze. Alle Details finden sich auf der Homepage der Kommune. „Das Betreten ist strengstens untersagt, es besteht teilweise Lebensgefahr“, so Thomas Loibl, Pressesprecher der Stadt Geretsried.
Stefan Kießkalt, Sprecher der Kreisbrandinspektion Bad Tölz-Wolfratshausen, zählte bis Sonntag um 8 Uhr mehr als 300 Einsätze.„Der heftige Wintereinbruch von Freitag auf Samstag sorgte für einen Dauereinsatz der Feuerwehren im gesamten Landkreis“, bilanziert Kießkalt. Hunderte Bäume zwischen Icking und Jachenau hielten der Schneelast nicht Stand. Aufgrund akuter Lebensgefahr sperrte die Stadt Wolfratshausen den Bergwald.
„Um die Leitstelle in ihrer Arbeit etwas zu entlasten, wurden am Samstagvormittag in Bad Tölz und Wolfratshausen sogenannte Abschnittsführungsstellen eingerichtet“, berichtet Feuerwehrsprecher Kießkalt. „Von dort wurden die Einsätze für den Landkreis Nord und Süd an die Einsatzzentralen der jeweiligen Feuerwehren verteilt.“
„Mein riesengroßer Dank gilt den den Stadtwerken für ihren unermüdlichen Winterdienst, aber auch unseren Einsatzkräften von den Feuerwehren, der Polizei und dem Roten Kreuz, die aufgrund dieser extremen Witterungsverhältnisse eine sehr hohe Zahl von Alarmmeldungen abarbeiten müssen“, sagt Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner.
Landrat lobt Einsatzkräfte für schnelles und besonnenes Handeln
Sein Geretsrieder Amtskollege Michael Müller postete am Samstagabend auf der Facebook-Seite der Stadt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bauhofs arbeiten seit vielen Stunden und ohne Pause im Winterdienst. Sie gewährleisten damit die Sicherheit für uns alle. Das verdient höchsten Respekt. Ich danke ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz. Bitte passen Sie alle gut auf sich auf!“ Landrat Josef Niedermaier lobt das professionelle Zusammenspiel der Feuerwehreinsatzleitung des Landkreises, der Rettungsorganisationen und der Feuerwehren. Er dankt „allen eingesetzten Hilfskräften für ihr schnelles und besonnenes Handeln“.
Traumhafter Tag für „Eiszeit“-Fans in Wolfratshausen
Hier und da konnte der Kampf gegen die weiße Pracht nicht gewonnen werden. Obwohl Eismeister Michael Knittel schon am Samstag im Morgengrauen die Schneefräse anwarf, um die 30 mal 15 Meter große künstliche Schlittschuhbahn an der alten Floßlände in Wolfratshausen vom Schnee zu befreien, musste er am frühen Nachmittag kapitulieren. Dafür werden die „Eiszeit“-Fans heute mit traumhaften äußeren Bedingungen entschädigt.
Hubschrauber-Rotorblätter sollen Schnee von Bäumen fegen
Einige Straßen im Nordlandkreis sind noch nicht passierbar. Darunter „die Staatsstraße 2073 Puppling-Ascholding, die Kreisstraße TÖL 22 Gelting-Unterhernhausen sowie der Radweg zwischen der Blumenstraße in Geretsried und Wolfratshausen“, so Marlis Peischer, Pressesprecherin des Landratsamts. Die Kreisbehörde hat wie zuletzt im Winter 2019 (am 10. Januar des Jahres rief Landrat Niedermaier seinerzeit den Katastrophenfall aus) für diesen Sonntag einen Hubschrauber der Polizei angefordert. Die Besatzung versucht, die Bäume entlang den wichtigsten gesperrten Verbindungsstraßen im Süden und Norden des Landkreises mit einem sogenannten Downwash von der schweren Schneelast zu befreien. Peischer: „Dabei fällt durch den starken Abwind der Rotorblätter des Hubschraubers der Schnee von den Bäumen.“ (cce)
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