Erster BVB-Trainerkandidat erteilt Gerüchten öffentliche Absage
Im Falle eines Trainerwechsels bei Borussia Dortmund wurde Sandro Wagner zuletzt überraschend als Nachfolger von Nuri Şahin gehandelt.
Dortmund/Frankfurt – Die Situation von Borussia Dortmund wird nach der 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt zum Auftakt in die Rückrunde der Bundesliga immer besorgniserregender. Alle drei Spiele im neuen Jahr hat der BVB verloren, für Trainer Nuri Şahin wird die Partie in der Champions League beim FC Bologna am Dienstag wohl zu einem Endspiel um seinen Job.
Längst wird über mögliche Nachfolger spekuliert. Dass etwa Erik ten Hag, der frühere Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern, sowie der Topklubs Ajax und Manchester United, nur aus Freundschaft zu Matthias Sammer in Dortmund vor Ort war, glauben nicht alle Beobachter. Auch der Name Roger Schmidt fällt, obwohl bei ihm ein Engagement vor dem Sommer als ausgeschlossen gilt. Besonders spannend war zuletzt die Verbindung zu Sandro Wagner.
Möglicher BVB-Kandidat Sandro Wagner äußert sich zu Gerüchten
Der Ex-Profi hat sich als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann einen exzellenten Ruf gemacht, wird auch bei Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart gehandelt, sollten die dort angestellten Erfolgstrainer Xabi Alonso und Sebastian Hoeneß zu ersetzen sein. Die TSG Hoffenheim hat sogar schon Vorstöße gewagt, wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf unlängst mehr oder weniger bestätigte.
Wagner selbst hat nun jedoch mit einem Bekenntnis zum DFB-Team den Spekulationen um einen Wechsel nach Dortmund ein Ende bereitet. Bis zur WM 2026 wolle er „auf jeden Fall“ Co-Trainer der Nationalmannschaft bleiben, erklärte der 37-Jährige dem Nachrichtenmagazin Spiegel. „Derzeit ist das perfekt für mich, ich kann von Top-Leuten um mich herum wahnsinnig viel mitnehmen. Die WM 2026 ist ein cooles Ziel“, so Wagner.

Ob Wagner ein ernsthafter Kandidat in Dortmund gewesen wäre, ist somit eine obsolete Fragestellung. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, dass der BVB den unerfahrenen Şahin mit einem weiteren Coach ersetzt, der noch nicht einmal die Ausbildung zum Fußballlehrer abgeschlossen hat. Gleichwohl wird Wagner eine große Trainerkarriere zugetraut, kennt er die Dortmunder Nationalspieler bestens und bekommt Klubchef Hans-Joachim Watzke als DFB-Vizepräsident aus der Nähe mit, welches Standing Wagner sich schnell erarbeitet hat.
Nagelsmann-Assistent Sandro Wagner will Cheftrainer werden
Aus seinen Ambitionen macht der ehemalige Stürmer des FC Bayern dabei keinen Hehl. „Ich spüre, dass dieser Beruf perfekt zu mir passt. Und meine bisherigen Jahre als Trainer verliefen richtig gut.“ Wagner führte auf seiner ersten Trainerstation die SpVgg Unterhaching zum Aufstieg in die 3. Liga.
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„Wenn das jetzt jemand liest, kann er sagen: Der Typ muss sich erst mal beweisen! Unterschreibe ich so. Ich will das beweisen. Aber ich habe das Urvertrauen in mich“, betonte Wagner.
Zuletzt hatte auch DFB-Direktor Andreas Rettig durchblicken lassen, dass sich der Verband keine Sorgen um einen baldigen Abschied von Wagner mache, der seinen Vertrag im Gleichklang mit Nagelsmann schon vor der EM 2024 bis zur WM in Nordamerika verlängert hatte.
(dpa/pol)