Bauarbeiten sind gestartet: Es entstehen 57 Appartements für eine soziale Einrichtung
Für rund acht Millionen Euro lässt die Diakonie Herzogsägmühle an der Geistbühelstraße ein Wohnheim für schwer und/oder mehrfach behinderte Menschen errichten. In einem zweiten Gebäudeteil mietet sie Appartements für Menschen mit besonderen Bedürfnissen an.
Weilheim – Auch künftige Bewohner waren mit dabei, als auf der Baustelle, die sich auf dem sogenannten Dietmayr-Anger befindet, jetzt der symbolische Spatenstich für beide Gebäudeteile erfolgte. „Die Errichtung dieses Wohnheimes in Weilheim ist ein weiterer Beitrag der Mission der Herzogsägmühle, die Inklusion und Teilhabe aller Menschen in unserer Gesellschaft zu fördern“, sagte Landrätin Andrea Jochner-Weiß. „Dieses neue Zentrum wird nicht nur ein Ort der Betreuung und Unterstützung sein, sondern auch ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der gemeinsamen Entwicklung. Und ich hoffe: auch mit vielen Menschen ohne Behinderung.“
Das neue Wohnangebot für Menschen mit schwerer und/oder mehrfacher Behinderung umfasst 24 Appartements sowie Gemeinschafts- und Begegnungsräume. Es dient zusammen mit einem Neubau in Peiting-Herzogsägmühle (ebenfalls 24 Appartements) als Ersatz für das dortige Förderzentrum. In diesem entsprachen laut einer Pressemitteilung nicht mehr alle der 39 Plätze dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz.

Die 24 Appartements in Weilheim werden im Auftrag der Diakonie Herzogsägmühle durch „Wohnbau Günter Scheurer“ errichtet. Sie machen es Menschen, die aus der Kreisstadt oder einem anderen Bereich des nördlichen Landkreises stammen, möglich, von Herzogsägmühle dorthin zurückzukehren. Das sei auch ein Vorteil für Angehörige, so Ruth Connolly, Leiterin des Geschäftsbereichs „Wohnen für Menschen mit Behinderung“ bei der Diakonie Herzogsägmühle.
Deren Geschäftsführer, Hans Rock, stellt fest, dass Menschen mit Behinderung in dem Neubau in Weilheim bald „einen Platz in der Mitte der Gesellschaft“ bekämen. Die Gesamtkosten für das Wohnheim-Projekt mit den 24 Appartements werden auf rund acht Millionen Euro beziffert (davon etwa sechs Millionen Baukosten, die aus Mitteln des bayerischen Sozialministeriums sowie vom Bezirk Oberbayern gefördert werden).
33 Appartements in zweitem Gebäudeteil
33 Appartements mietet die Diakonie Herzogsägmühle künftig in dem zweiten Gebäudeteil an. Bei dem Projekt handelt es sich nach ihren Angaben aber nicht um eine Erweiterung ihres Angebots. „Vielmehr werden versprengte Wohnangebote in Weilheim hier konsolidiert“, heißt es in der Pressemitteilung. Die angemieteten Appartements sind für Menschen in besonderen Lebenslagen sowie für Wohnangebote aus dem Bereich Sozialpsychiatrie und Gesundheit gedacht. Bei ihnen handelt es sich um jene sozial gebundenen Wohnungen, die der Bauträger Günter Scheurer in dem Bereich noch errichten muss. Beide Gebäudeteile sollen laut Diakonie Herzogsägmühle Ende 2025 bezugsfertig sein.