Milliarden Euro mehr für die Rente – Rekord-Zuschuss 2026 geplant
Die Rente ist schon der teuerste Posten im Haushalt – doch die Kosten steigern weiter. Weitere Pläne der Merz-Regierung verschärfen die Lage.
Berlin – Der Bund muss bereits einen großen Anteil seines Budgets für die Rente ausgeben. Dieser Trend setzt sich 2026 nicht nur fort, er verstärkt sich sogar. Das zuständige Bundesarbeitsministerium von SPD-Chefin Bärbel Bas hat dabei mit insgesamt 197,4 Milliarden Euro bereits den ausgabenstärksten Einzel-Etat. Im Vergleich zum laufenden Jahr ist das ein Anstieg von 7,1 Milliarden Euro.
Kosten für Rente steigen weiter – „Löwenanteil“ des Bas-Ministeriums
„Der Löwenanteil“, wie es der Bundestag in einer Mitteilung ausdrückt, entfällt dabei auf die Rentenversicherung sowie die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Insgesamt sieht der Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister – und Bas‘ Kollege an der Parteispitze der Sozialdemokraten – Lars Klingbeil 140,23 Milliarden Euro vor. 2025 sind es noch 134,39 Milliarden Euro.
Die Regierung von Kanzler Friedrich Merz plant dabei mit etwa fünf Milliarden Euro mehr für die gesetzliche Rente. Konkret liegt das Budget dann bei 127,84 Milliarden statt bisher 122,5 Milliarden Euro. Die Kosten der Mütterrente liegen dabei bei 19,67 Milliarden Euro – und kommen damit der Marke von 20 Milliarden nahe.
Renten-Pläne der Merz-Regierung erhöhen Kosten: „Teuerstes Sozialgesetz dieses Jahrhunderts“
Das „Rentenpaket 2025“, das die Bundesregierung derzeit auf den Weg gebracht hat, führt dabei zu fünf Milliarden Euro, die pro Jahr hinzukommen. Grund ist die Ausweitung der Mütterrente, die auch Eltern mit vor 1992 geborenen Kindern die Anrechnung von drei vollen Entgeltpunkten auf die Rente ermöglicht. Bisher sind es lediglich 2,5.
Angesichts des ohnehin schon großen Renten-Budgets des Bundes sind die Pläne umstritten. Denn auch der zweite Teil, die Verlängerung des garantierten Rentenniveaus von 48 Prozent bis 2031, kostet den Bund weitere Milliarden. Der Arbeitgeberverband BDA hatte die Renten-Pläne deshalb als das „teuerste Sozialgesetz dieses Jahrhunderts“ bezeichnet.
Merz-Regierung hat zwei weitere Renten-Reformen geplant – Kosten dürften weiter steigen
Dabei unberücksichtigt sind bisher die Aktivrente und die Frühstart-Rente. Denn im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf weitere Reformen geeinigt. Die sogenannte Aktivrente sieht dabei einen Steuerbonus von bis zu 2000 Euro für Menschen vor, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten. Bis zu 2000 Euro ihres Einkommens bleiben dabei monatlich steuerfrei.
Die sogenannte Frühstart-Rente ist eine Förderung der privaten Vorsorge. Für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, die eine Schule besuchen, soll der Bund dabei zehn Euro im Monat in ein privates Altersvorsorgedepot einzahlen, das am Kapitalmarkt angelegt ist. Fachleute aus der Finanzbranche hatten die geförderte private Altersvorsorge als zu „zaghaft“ kritisiert.