Zehntausende protestieren in Israel gegen Netanjahu – USA warnen vor Eskalation mit Hisbollah

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Netanjahus Regierung steht in der Kritik. Zehntausende protestieren in Israel für Neuwahlen und die Freilassung der Geiseln. Der News-Ticker zum Krieg in Nahost.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Menschen in Israel fordern Neuwahlen - Polizei in Israel setzt bei Protesten vor Privatresidenz von Benjamin Netanjahu Wasserwerfer ein.
  2. Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg - Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.

Jerusalem/Gaza – In Israel halten die Proteste gegen die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an. Seit Monaten protestieren Zehntausende immer wieder auf den Straßen Jerusalems. In der Nacht auf Dienstag (18. Juni) kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Mindestens drei Menschen sollen dabei verletzt und acht weitere am Montagabend festgenommen worden sein, berichtete die Zeitung Haaretz.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Menschen in Israel fordern Neuwahlen

Zu den gewalttätigen Zusammenstößen kam es vor der Privatresidenz des Ministerpräsidenten. Die Polizei setzte nach Berichten von The Times of Israel Wasserwerfer ein, um die Proteste aufzulösen. Zehntausende sollen zuvor vor dem israelischen Parlament demonstriert haben. Die Demonstranten forderten Neuwahlen in Israel und ein Abkommen, das zur Freilassung der noch verbliebenen israelischen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas führt.

Israelis und Familienangehörige von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstrieren vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu.
Israelis und Familienangehörige von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstrieren vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu. © Ilia Yefimovich/dpa

Netanjahu löst Kriegskabinett auf – soll kritische Entscheidungen in kleineren Foren besprechen wollen

Netanjahu gerät für seine Kriegsführung in Israel zunehmend unter Druck. Am Montag, wenige Stunden vor den Protesten in Jerusalem, hatte der Regierungschef sein Kriegskabinett aufgelöst. Das Kabinett war für wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Kämpfe mit der Hamas im Gazastreifen und für den Konflikt mit der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon zuständig.

Berichten zufolge wolle Netanjahu kritische Entscheidungen mit Blick auf die aktuellen Konflikte künftig in kleineren Foren besprechen. Der frühere General und Verteidigungsminister Benny Gantz war zuvor aus dem Kabinett ausgetreten. Er hatte kritisiert, dass die Regierung keinen Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen erarbeite.

Israels Streitkräfte stellen Ende der Rafah-Offensive in Aussicht – Beamter fordert Geisel-Abkommen

Die israelischen Streitkräfte stellten zuletzt ein baldiges Ende der Offensive in Rafah in Aussicht. Es werde nur noch einige Wochen dauern, bis die Militäroperation abgeschlossen sei, kündigte die Armee an. Sie teilte außerdem mit, die militärischen Ziele bei der Offensive in der südlichen Stadt Rafah bald zu erreichen. Die Hälfte der Kampfverbände der Hamas sei zerschlagen, 60 bis 70 Prozent des Territoriums der Stadt befänden sich unter „operativer Kontrolle“ der israelischen Truppen.

Um den Krieg zu beenden, brauche es ein Abkommen mit der Hamas, forderte ein hochrangiger israelischer Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Dutzende von der Hamas festgehaltene Geiseln seien in Gaza mit Sicherheit am Leben, sagte der Beamte: „Wir können uns zu diesem Zeitpunkt – vor der Unterzeichnung des Abkommens – nicht dazu verpflichten, den Krieg zu beenden.“

Spannungen mit Hisbollah im Libanon: USA warnen vor „Eskalation im Norden“

Seit acht Monaten herrscht zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen Krieg. Seither nehmen auch die Spannungen an der Grenze zum Libanon zu. Inzwischen beschießen sich die vom Iran unterstütze Hisbollah-Miliz und Israel im Norden des Landes beinahe täglich. Zuletzt verstärkte die Hisbollah ihre Angriffe, nachdem das israelische Militär in der vergangenen Woche einen ihrer Kommandeure gezielt getötet hatte.

Die USA warnen unterdessen vor einer weiteren Eskalation der Lage.  „Wir wollen überhaupt keine Eskalation im Norden. Das haben wir der Regierung Israels klargemachte“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag. Der Konflikt müsse diplomatische gelöst werden, fordern die USA von den Parteien.

Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)

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