Hängepartie bei hohen Urfelder Wassergebühren: Darf Gemeinde sich an Kosten beteiligen?

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Warten am Walchensee: Sollte der bayerische Gemeindetag einen abschlägigen Bescheid nach Kochel senden, werden die Urfelder die neuen Wasserpreise hinnehmen müssen. © Sandra Gerbich

Warten auf Antwort: Wegen den steigenden Wasserpreisen für Urfelder stellte Kochels Bürgermeister Jens Müller (UWK) eine Anfrage an den bayerischen Gemeindetag.

Kochel – Bis zum Jahr 2027 soll in Urfeld der Wasserpreis auf 4,30 Euro pro Kubikmeter steigen. 20 Anschlussinhaber sind betroffen. Kochels Bürgermeister Jens Müller (UWK) wartet immer noch auf eine Antwort seiner Anfrage an den bayerischen Gemeindetag, ob sich die Gemeinde aus allgemeinen Haushaltsmitteln an den Kosten in dem Ortsteil beteiligen darf.

Urfelder Wassergebühren: Kochler Bürgermeister stellt Anfrage an bayerischen Gemeindetag

Zur Erinnerung: Buchstäblich durch die Decke gehen dort die Wasserpreise. Betrug der Preis pro Kubikmeter 2024 noch 1,30 Euro, stieg er zum 1. Januar 2025 auf 2,70 Euro an und wird zum 1. Januar 2026 3,50 Euro erreichen. Zum 1. Januar 2027 wird er nochmal um 80 Cent auf dann 4,30 Euro pro Kubikmeter erhöht.

Dass es bei den Urfelder rumoren wird, sei zu erwarten gewesen. „Zu Recht“, sagte Müller im Gespräch mit der Rundschau. Bei der Gemeinderatssitzung Ende April in Walchensee, versuchte der Rathauschef, einen der Anwohner zu beschwichtigen. Dort berichtete er von seiner Anfrage.

Zwar gebe es grundsätzlich „eine Pflicht zur vollständigen Umlage der Investitionskosten auf die unmittelbar Begünstigten – also die 20 Anschlussinhaber, im Sinne einer verursachergerechten Abrechnung“, argumentierte Müller in dem Schreiben. „Aufgrund der äußerst geringen Zahl an Nutzern hat sich jedoch aufgrund der erstmals in diesem Jahr durchgeführten Kalkulation eine außerordentlich hohe Belastung je Anschlussinhaber ergeben, der bei den Anschlussinhabern verständlicherweise großen Unmut ausgelöst hat“, sandte der Bürgermeister seine Bitte nach München.

Anschlusspreis „astronomisch angehoben“ - Wassergebühren in Urfeld beschäftigen Gemeinde Kochel

Müller verwies dabei nicht nur auf die Kosten für den Wasserverbrauch. Auch „der Anschlusspreis musste geradezu astronomisch von bisher 35 auf 659 Euro (normaler Hausanschluss) bis 4.122 Euro (Mehrparteienhaus) angehoben werden“. Dabei hätte die Gemeinde aufgrund der Tatsache, dass in dem Ortsteil vorwiegend Zweitwohnungsbesitzer gemeldet sind, „die Grenze der Umlegbarkeit auf die Wasserzähler mit 40 Prozent nach oben ausgereizt“.

Sollte aus München kein grünes Licht kommen bleibt es bei dem Gebührenmodell. Gern erhöhe die Gemeinde die Gebühren nicht, bekräftigte Müller wiederholt, den Unmut könne er voll verstehen. Jedoch seien die Urfelder an den seit 2014 für die Instandsetzung und Sanierung der Brunnenanlage und des Leitungsnetzes angefallenen Kosten in Höhe von rund 300.000 Euro bis zu seiner Amtsübernahme 2024 nie beteiligt worden, stellte der Kochels Rathauschef nochmals klar.

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