Müllberge im Stiegenhaus, zerstörte Türen und ein stark verschmutzter Aufzug: Ein Bewohner eines Gemeindebaus im Wiener Bezirk Meidling schildert gegenüber „Heute“, einem österreichischen Nachrichtenportal, extreme Zustände in seiner Wohnanlage. Der Mann, der laut „Heute“ im Juni des vergangenen Jahres aus gesundheitlichen Gründen in die Wohnung gezogen ist, berichtet: „Hier zu leben ist die Hölle.“
Zustände belasten Bewohner gesundheitlich
Besonders der Aufzug sei regelmäßig kaputt und werde immer wieder angepinkelt, wie der Bewohner in „Heute“ schildert. Der Gestank ziehe durch die Gänge, Schmierereien und Sachbeschädigungen seien Alltag. Zu Silvester und nach Wochenenden seien die Missstände besonders schlimm. Trotz mehrerer Anrufe bei Wiener Wohnen habe er nach eigener Aussage immer nur Ausreden gehört.
In einem weiteren Gespräch mit „Heute“ berichtet der Mieter, dass er und seine Freundin im Aufzug sogar bedroht worden seien. Seit diesem Vorfall befindet er sich eigenen Angaben zufolge in psychologischer Betreuung und sagt: „Ich habe Angst, dass mir etwas passiert. Ich will einfach nur in Ruhe leben – aber das geht hier nicht.“
Wiener Wohnen spricht von laufenden Maßnahmen
Wiener Wohnen teilte auf Anfrage von „Heute“ mit, man schöpfe alle personellen und finanziellen Möglichkeiten aus, um Gemeindebauten sauber zu halten. Nach Feiertagen oder Wochenenden komme es jedoch vermehrt zu Verschmutzungen, da die Hausbetreuung erst danach mit der Reinigung beginne.
Zusätzlich patrouillierten Ordnungsberater in kurzen Intervallen, veranlassten Sonderreinigungen und stellten Organstrafmandate aus, wenn sie Müll oder Verunreinigungen feststellten.
Auch in Deutschland gibt es Wohnanlagen, in denen sich Probleme über Jahre hinweg verfestigt haben. Ein besonders bekanntes Beispiel findet sich in Duisburg.
Duisburger Problemhochhaus sorgt weiter für Schlagzeilen
Im Duisburger Stadtteil Hochheide steht der sogenannte „Weiße Riese“ seit Jahren im Fokus der Behörden. Vermüllte Flure, Schädlingsbefall und wiederkehrende Polizeieinsätze prägen das Bild des maroden Wohnkomplexes. Selbst Paketdienste haben Lieferungen zeitweise eingestellt, weil die Zustände im Gebäude als unzumutbar gelten.
Viele Bewohner berichten von einem stetigen Verfall und wachsendem Unsicherheitsgefühl. Zugleich ringt die Stadt um Lösungen, denn zahlreiche Eigentümer erschweren eine schnelle Sanierung oder einen Abriss. Der Wohnblock gilt inzwischen als Symbol für die Herausforderungen problematischer Großsiedlungen in Deutschland.