Züge jetzt noch überfüllter: Moosburg verliert wichtige Pendler-Verbindung - Bürgermeister sauer
Schon vorher waren Züge von und nach Moosburg überfüllt. Nun, nach dem Fahrplanwechsel, ist die Lage noch prekärer. Der Bürgermeister protestiert.
Moosburg – Mit dem Zug zur Arbeit, Uni oder Schule zu pendeln, das ist auch in Moosburg oft keine Freude. Zu den allgemeinen Verspätungen und Ausfällen gesellen sich in der Dreirosenstadt noch der Schandfleck-Bahnhof und „Highlights“ wie ein immer wieder kaputter Aufzug. Auch die im Herbst veröffentlichte Nutzerumfrage hat bestätigt, dass die Reisenden massiven Nachholbedarf in vielen Bereichen sehen. Nun aber hat die Bahn ihren Kunden aus dem Mittelzentrum noch eine Kirsche auf die Torte gesetzt – und zwar im Negativsinn: Eine wichtige Zugverbindung wurde ersatzlos gestrichen.
Konkret geht es um den Regional-Express RE50. Der hatte bis vor Kurzem noch um 7.59 Uhr in Moosburg gehalten – und bereits damals waren die Züge Richtung München im morgendlichen Berufsverkehr überfüllt. „Mit der Umstellung auf den Winterfahrplan hat sich die Situation dramatisch verschlechtert, da seit Sonntag nun auch der RE50 nicht mehr in Moosburg hält“, heißt es jetzt in einem Brandbrief von Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger an die Bayerische Eisenbahngesellschaft.
Für Pendler wird es am Morgen viel stressiger
Gerade in den Zeiten des Schul- und Berufsverkehrs am Morgen würde dadurch eine komplette Zuglinie fehlen, „mit der Folge, dass die zahlreichen Fahrgäste dieser sehr beliebten Zugverbindung auf die ohnehin schon überfüllten Züge verteilt werden“, kritisiert Dollinger. Das betreffe insbesondere die Verbindung um 7.52 Uhr (RB33). Für das Stadtoberhaupt steht fest: „Diese Situation ist für die Moosburger Pendler nicht hinnehmbar und muss dringend zeitnah verbessert werden.“
Da während des nun laufenden Fahrplans Änderungen „vermutlich nicht möglich sein werden, sollten zumindest zeitnah die Züge am Morgen mit Halt in Moosburg mit mehr Garnituren bestückt werden, um den Zuggästen ausreichend Platz zu bieten“, lautet der Vorschlag aus dem Rathaus. Immerhin lebten in Moosburg mehr als 20.000 Einwohner und der Bahnhof der Stadt sei Ausgangspunkt für Pendler aus dem weiteren Umland. Die Frequenz an Fahrgästen sei in den vergangenen Jahren gestiegen.
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Nachdruck verleiht Dollinger seinem Schreiben, indem er auf den Widerspruch verweist, den die Streichung des RE50 mit sich bringe: „Die Politik plädiert ständig für die Nutzung des ÖPNV und den Umstieg vom Auto auf die Bahn.“ Auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft werbe auf ihrer Homepage, „dass der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut werden solle und der Schienenverkehr auf dem Weg zu einem leistungsfähigen, nachhaltigeren Verkehrssystem eine bedeutende Rolle spiele“, erinnert er die Empfänger des Briefs an ihre eigenen Ziele. „Diese Fahrplanänderung ist für den Nahverkehr ab Moosburg und für unsere vielen Pendlerinnen und Pendler ein Schritt zurück.“
Für Dollinger ist das nicht hinnehmbar
Die Stadt bittet laut Dollinger deshalb dringend im Sinne der Bahnkunden darum, die Situation im Regionalverkehr auf der Zuglinie Moosburg-München zu verbessern. Abschließend schreibt Josef Dollinger: „Der Wegfall des RE50 für die Haltestelle Moosburg ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar und sollte spätestens beim nächsten Fahrplanwechsel wieder geändert werden.“
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