Geschichte der Heimat: Kochler Museum im Schusterhaus eröffnet

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kol_schusterhaus_gerbich_kw19_2024.JPG © Sandra Gerbich

Das Museum im ehemaligen Schusterhaus in Kochel ist eröffnet worden. Das Museum beinhaltet in erster Linie die Originaleinrichtung des denkmalgeschützten Hauses.

Kochel – Ein „Leuchtturmprojekt“ nannte Max Leutenbauer – Vorstizenden des „Vereins für Heimatgeschichte im Zweiseenland“ – das Schusterhaus. Für den Verein ist das Museum schon jetzt zu so etwas wie einem Schmuckkästchen geworden.

Leutenbauer bezeichnete gegenüber den rund 50 Gästen den Eröffnungstag als „in zweifacher Hinsicht historisch bedeutsam“. Zum einen wurde vor 200 Jahren die neue politische Gemeinde Kochel gegründet, zum anderen startete vor ziemlich genau zehn Jahren, im Mai 2014, „unser Gemeinschaftsprojekt – das Schusterhaus“.

In Kochel: Das Schusterhaus-Museum wurde feierlich eröffnet

Rund 6000 ehrenamtliche Stunden erbrachten die Helfer, die sich nicht nur auf handwerkliche Arbeiten bezogen, sondern etwa auch auf die Konzeption des Museums. „Teilweise war es eine Drecksarbeit bis hin zum Ekelerregenden“, ließ Leutenbauer die Gäste am Werden des Projekts teilhaben.

Die Summe von 220.000 Euro, mit der sich die Gemeinde beteiligt hatte, wollte Leutenbauer gegenüber der Rundschau nicht offiziell wiederholen, sondern verwies darauf, dass sich entsprechend früheren Informationen nichts geändert hätte. 260.000 Euro Fördergelder, unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, kamen noch dazu.

Nach Abschluss der Sanierung des Schusterhauses vor etwa zwei Jahren wurde der Verein in der Phase des Museumsaufbaus von der Dorst-Löcherer-Stiftung sowie der Sparkassen-Stiftung finanziell unterstützt. „Zu diesem Zeitpunkt waren Gelder bereits aufgebraucht“, sagt Leutenbauer. Um welche Beträge es sich handelte, wollte der Vereinsvorsitzende auf Nachfrage nicht sagen.

Der künftige Museumsbetrieb werde ebenso von den Mitgliedern des Vereins aufrechterhalten. Leutenbauer rechnet mit etwa 400 Stunden pro Jahr. Während von der Tourismusinformation niemand anwesend war, spendeten die evangelische Pfarrerin Cristina Burkert-Huber und ihr katholischer Amtskollege Bernhard Stiegler Gottes Segen für das „Schusterhaus“.

Das Museum beherbergt in erster Linie Originalmöbel des 1581 gegründeten Schusterhauses. „Das älteste Möbelstück ist eine Truhe, die nur wenige Jahrzehnte älter sein dürfte als das Haus selber“, so Leutenbauer. Das Gros der Einrichtung jedoch stamme aus dem 19. sowie den Anfängen des 20. Jahrhunderts.

„Eine tolle Sache“, findet auch Sven-Holger Arndt. Der Kochler Hobbyarchäologe brennt für die Geschichte der Region. Gemeinsam mit Armin Disch hat er bedeutende Funde um den Kochelsee gemacht, die deutlich älter als die Einrichtungsgegenstände des Schusterhauses sind. Interesse fanden die Fundstücke beim Kochler Geschichtsverein nicht, so dass sie in der Archäologischen Staatssammlung München zuhause sind.

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